Ein halbes Jahr

Ein halbes Jahr, ich klopfe dreimal auf Holz und doch muss ich es verkünden, ein halbes Jahr ist das Intensivkind als Weblog online, ein halbes Jahr mit einem Intensivkind zu Hause und nebenbei wöchentlich eine Packung Kaffee verbraucht, das Absaugen perfektioniert und in 180 Tagen fünf Zigaretten geraucht.

In der Hälfte von 365 Tagen Stück um Stück verstanden, wie die Technik der Beatmung funktioniert und eine zeitliche Struktur im Tagesablauf aufgebaut, die nicht so starr ist wie in der Reha, wobei ich diese Starre manchmal vermisse. Doch macht uns hier zu Hause niemand ein Frühstück oder den Abwasch, den Haushalt und dann möchte ich ja auch nicht jeden Morgen halb sieben aufstehen ob Montag oder Sonntag. Ich weiß, es gibt Mitmenschen, die dies tun, doch glaube ich, es sind die, die ohne 8 Stunden Schlaf auskommen. Jetzt will mich jemand daran erinnern, dass die Madame doch ein paar Tage, nicht mal eine Woche, in der Klinik lag. Aber da möchte ich entgegnen, dass dieser Aufenthalt zwar am Anfang eine dramatische Natur hatte (unstillbares Fieber um die vierzig Grad), doch war es nicht anders als zu Hause, da die Therapie an sich auch ohne Klinik ihre Wirkung gezeigt hätte, doch die Sicherheit, ja die Sicherheit, die man als Patient im Krankenhaus findet.

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