Homöopathie – und nicht nur dieser – wird ja nur allzu gerne vorgehalten, dass sie nicht wirklich wirkt. Oder anders: Wo nix drin ist, kann ja auch nix wirken – und in den homöopathischen Mitteln ist ja erklärtermassen nix drin; zumindest nichts, was der gemeine Wissenschaftler in seinem Labor finden könnte. Das Wunder: Sie wirken trotzdem…
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Homöopathisches Opium – neben Arnica ein Klassiker bei Traumata
Schlafmohn hilft wie Arnica bei Verletzung und Trauma
Arnica montana wird gern und oft erfolgreich in der Homöopathie bei Verletzungen und Traumata
angewendet. Doch manchmal ist Opium ein passenderes Heilmittel oder Folgemittel von Arnica. Vor allem bei Brüchen (Frakturen) und Kopfverletzungen (Commotio) kann Opium gute Dienste leisten,
nachdem Arnica gegeben wurde. Wenn sich der/die Verletzte bzw. Traumatisierte beruhigt hat und nach der anfänglichen Erregung schläfrig wird, kann es sein, dass diese/r nun Opium als
homöopathisches Arzneimittel benötigt, um aus der Trauma-, Schock- oder Reaktionsstarre heraus zu kommen.
Angst, Panik, Schmerzen – der typische Arnica Zustand – Fallbeispiel:
Fall-Beispiel: nach einem Sturz mit dem Skatebord brach sich der kleine Patient (10 Jahre) den Unterarmknochen. Bis zum Eintreffen des Notarztes wurde der Bruch stabilisiert und ruhig gestellt,
der Junge war jedoch kaum zu beruhigen. Er weinte und wehrte die Mutter panisch ab. Er wollte auf keinen Fall, dass der verletzte Arm berührt, gehoben oder eingewickelt wird. Er litt unter
starken Schmerzen, zeigte deutliche Zeichen eines Schocks. (Schwitzen, schnelle Atmung, Abwehrreaktion)
Hier handelt es sich um eine klassische Arnica – Indikation:
– Folge von Verletzung (zB. Brüchen, Quetschungen, Verstauchungen)
– Folge von Schock
– lehnt Berührung oder Bewegung des verletzten Körperteiles ab
– Panik und Angstzustände.
In dem Fall half Arnica in der Dosierung C200 – einige Kügelchen in den Mund des Kindes, zum lutschen. (Die Einnahme kann aller 10-30 min wiederholt werden, wenn die Symptome nicht rückläufig
sind) Das Kind beruhigte sich. Der Notarzt traf ein und brachte das Kind in die Klinik.
Reaktionsstarre und Betäubung – Die Hauptsymptome von Opium
In der Klinik angekommen, wurde das Kind organisatorisch erfasst, musste dann allerdings noch einige Zeit warten, da andere Kranke dringenderer Behandlung bedurften. Die Aufregung legte sich
langsam und der kleine Patient wurde nun schläfrig und müde. Die Lider fielen immer wieder zu. Schmerzen traten in den Hintergrund. Im Laufe des Wartens stellte sich Harndrang ein, dem aber (auf
Toilette) nicht nachgegeben werden konnte.
Es handelt es sich um ein häufiges Folgebild nach Schreck / Schock. Wie aus einer völligen Überlastung heraus, schaltet der Organismus auf “Abstumpfung”, Reaktionsstarre, aber auch
Schmerzunempfindlichkeit, der typische Opium-Zustand:
– Folgen von Schock, Schreck, Verletzung,
– häufig nach Arnica, als Folgemittel,
– Reaktionsstarre,
– spürt kaum noch Schmerzen,
– Schläfrigkeit, Wegdämmern, Müdigkeit,
– Harnsperre (Urinieren dauert lange oder ist nicht möglich) Verstopfung.
Das Kind bekam Opium C200 – ebenfalls pur zum lutschen in den Mund. (Solange der Zustand anhält, kann im 10-30 min Takt wiederholt werden.) Danach wurde das Kind wacher, konnte auf die
Toilette urinieren gehen und dämmerte nicht mehr weg. Im Anschluss wurde eine OP nötig und ein Gipsverband angelegt. Zur besseren Knochenheilung wurde Calcium phosphoricum D6 als Schüssler Salz
(3 Tabletten pro Tag) für 4 Wochen gegeben.
Anmerkung: Eine schulmedizinische Versorgung (Notarzt) und Schockbehandlung (zB.stabile Seitenlage) muss immer erstranging erfolgen. Die naturheilkundliche Versorgung im
Krankenhaus sollte in Absprache mit den Ärzten erfolgen. Besteht darüber Unklarheit, ob ein operativer Eingriff nötig ist, sollten sie Globuli nur in Absprache mit dem Arzt und nur pur
verabreicht werden, da keine Flüssigkeiten gegeben werden sollen.
Opium in der Homöopathie
Opium ist in der Homöopathie ein sehr wertvolles Mittel. Es wird aus dem Milchsaft des Papaver Somniferums gewonnen und wurde schon von Samuel Hahnemann geprüft. Es enthält einige Alkaloide,
unter anderem Morphin und Opium.
Es findet in der homöopathischen Behandlung konstitutionell Anwendung, wenn starke Angst, Schreckhaftigkeit oder Furcht vorhanden sind. Schreck oder Schock, Beschämung oder Wut sind dabei oft die
Auslöser für Krankheiten und Beschwerden.
Bekannt ist Opium auch zur Behandlung von Narkolepsie (zB. trat diese nachweislich vermehrt nach der Schweinegrippeimpfung auf) oder das Chronic Fatigue Syndrome (CFS). Immer, wenn Symptome oder
Krankheit, mit Schlaf, Müdigkeit und Benommenheit zu tun hat, oder Beschwerden nach einer OP oder Narkose aufgetreten sind, sollte auch Opium in Betracht gezogen werden.
Auch beim Bettnässen (Enuresis nocturna) von Kindern, welche nicht zu erwecken sind (komatöser Schlaf), kann homöopathisches Opium helfen.
Neben der Reaktionsstarre zeigt sich ein Opiumzustand selten in einer Übererregung. Dann treten Symptome von Hypersensibilität auf Lärm, Licht und geringste Geräusche auf (hier kann es zB. mit
Nux vomica verwechselt werden) Auch übermäßige Freude und irrationales Glücksgefühl können für Opium als homöopathische Arznei sprechen.
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Aloe ein Helfer bei Sonnenbrand, Insektenstich und Durchfall
Die Aloe ist eine weit bekannte Heilpflanze und wurde schon 3000 v.Chr. in Afrika als Heilmittel verwendet. In Deutschland ist dieses Liliengewächs vor allem für ihre hautpflegenden Eigenschaften
bekannt. Doch die Aloe kann noch viel mehr. In der Homöopathie wird diese fleischische Pflanze vor allem bei Magen- und Darmstörungen, Durchfall und Verstopfung eingesetzt.
Äußerliche Anwendung:
Aloe bei Sonnenbrand:
Mit dem frischen Saft der Aloe (alternativ ein gutes Erzeugnis aus der Apotheke) wird die betroffene Hautstelle am ersten Tag wiederholt vorsichtig eingerieben. Die Aloe kühlt und entspannt die
Haut. Die Verbrennung soll schneller abheilen.
Aloe bei leichten, bis mittelgradigen Verbrennungen:
Hat man sich verbrannt oder will eine Wunde nicht heilen, so schneidet man ein Blatt ab, quetscht den frischen Saft heraus und verteilt diesen auf der Wunde. Das Blatt längs aufgeschnitten und
über Nacht auf die Wunde gelegt (mit einer Binde gehalten) hilft bei Schmerzen und Brennen.
Aloe bei Insektenstich (Biene, Wespe, Mücke, Bremse):
Wird sofort ein wenig Aloesaft auf die Stelle gestrichen, (dieser muss mind. 10 Min auf der Stelle bleiben) hören Schmerzen und Juckreiz auf.
weitere Anwendungsgebiete: (1)
Früher wurde den Kindern die Fingerkuppen mit Aloe bestrichen, um ihnen durch den bitteren Geschmack das Nägelkauen oder Daumenlutschen abzugewöhnen.
Hildegard von Bingen und Paracelsus benutzten diese Pflanze für Auflagen zum Ausziehen von Eiter und Abszessen aus der Haut.
Äußerlich kann die Aloe als Pulver auch für Mundspülungen (Aphten, Geschwüre) und für andere Geschwüre der Haut benutzt werden.
Als Pulver oder frischen Saft auf Wunden aufgebracht sollen keine Narben entstehen. Auf Narben aufgebracht sollen diese weicher und kleiner werden.
Aloepulver kann bei Haarausfall helfen.
Innerliche Anwendung:
Aloe gilt als starkes Tonikum, welches besonders anregend auf die Dickdarmschleimhaut wirkt. So wird es manchmal bei Verstopfung (Obstipation) ebenso aber auch bei Durchfällen angewendet.
Aloe ist jedoch nicht ungefährlich. Vor vielen Jahren suchte mich eine Mutter mit ihrer Tochter auf. Das damls 3- jährige Mädchen litt seit einigen Tagen unter Durchfall und Bauchschmerzen.
Nach gründlicher Befragung und Untersuchung kam ich zu dem Ergebnis, dass dieses Kind Aloe als homöopathische Arznei einnehmen sollte. Ich teilte der Mutter mit, sie solle sich dieses Mittel aus
der Apotheke besorgen. Da machte diese ein wirklich erstauntes Gesicht. Sie meinte, dass wäre ja witzig! Aloesaft nehmen Mutter und Kind schon seit zwei Wochen täglich, zum Aufbau der
Darmschleimhaut nach Antibiotikumgabe ein. (hatte die Mutter irgendwo gelesen). Ich riet der Mutter, den Saft nicht mehr einzunehmen und nicht mehr zu geben. Die Beschwerden verschwanden nach
wenigen Tagen, ohne dass ein Homöopathikum eingenommen werden musste.
Aloe in der Homöopathie:
Aloe kann homöopathisch bei allen Darmentzündungen mit passenden Symptomen eingesetzt werden, wenn diese vor allem im Dickdarm und Rektum lokalisiert sind. Daher zählt Aloe auch als
homöopathisches Heilmittel bei Colitis ulcerosa oder Morbus crohn. Auch bei anderen entzündeten Schleimhäuten und Hämorrhoiden kann Aloe homöopathisch helfen.
Schwerwiegende chronische Erkrankungen sollten immer von einen erfahrenen Therapeuten bzw. Arzt behandelt werden. (zB. Colitis ulcerosa und Morbus crohn)
Fazit:
Die Aloe besitzt eine große Heilwirkung auf alle Schleimhäuten. Ebenso kann sie jedoch auch Beschwerden verursachen. Dazu gehören unter anderem Darmentzündungen, Koliken und schweren Darmschäden.
Die tödliche Dosis wird mit 8g angegeben.
Frei verkäufliche Präperate zur inneren Anwendung, sollten nie über längere Zeit eingenommen werden. Wenn sich Beschwerden einstellen, muss die Einnahme gestoppt und ein Arzt oder Therapeut zu
Rate gezogen werden.
Quelle: (1) Lehrbuch der Biologischen Heilmittel, 1938, Dr. Med. Gerhard Madaus