Infomanagement im Web 2.0 mit Schwerpunkt Medizin & EbM

BücherregalWeb 2.0 ist das Schlagwort, was für Mitwirkung, offene Standards, Weiterverwendung, Nutzerfreundlichkeit… steht. Einige Grundlagen und für Medizin & EbM relevante Dienste und Seiten mit Schwerpunkt Informationsmanagement werde ich vorstellen.

1. RSS

Was ist das?

RSS kehrt aus Sicht des Nutzers den Informationsfluß um: Inhalte (s.u.) werden “abonniert” und laufen an einer Stelle (Reader, s.u.) automatisch zusammen. Im Gegensatz zu Webseiten muß man nicht regelmäßig selber nach Aktualisierungen schauen – und eine Emailadresse, wie bei einem Email-Abo muss man auch nicht angeben: Kontrolle und Komfort.

RSS ist ein standardisiertes Nachrichtenformat, wobei “Nachricht” hier in einem sehr allgemeinen Sinne gemeint ist. Diese sind mit zusätzlichen Informationen (von Zeitstempeln bis Geolokalisierung ist alles denkbar) in maschinenlesbarer Form verknüpft. Interessant wird RSS durch die in diesem Format verfügbaren Inhalte und die dank Standardisierung und maschinenlesbarer Meta-Daten mögliche automatische Weiterverarbeitung.

Inhalte

An Inhalten gibt es u.a. Blogs (ursprünglich Web-Tagebücher, inzwischen aber wie dieses Blog mehr thematisch fokussierte Seiten mit regelmäßigen Beiträgen und Kommentierungsmöglichkeit), eTOCs (Inhaltsverzeichnise und “early releases” von Zeitschriften, idR mit Abstracts), jegliche Art von Neuigkeiten (zB Meldungen von Zulassungsbehörden, Veranstaltungshinweise, Aktualisierungshinweise von Leitlinien) sowie Suchergebnisse gespeicherter Suchanfragen, Zitierungsalarme…

Seiten, die einen RSS-Feed haben, zeigen das in der Regel duch das orange Icon RSS feed icon (von http://www.feedicons.com ). Moderne Browser wie Firefox und IE7 zeigen einen RSS-Feed zusätzlich durch das RSS-Symbol in der Addressleiste an (ältere Browser, wie IE5/IE6, Netscape oder Mozilla können generell nicht mehr empfohlen werden).

Reader

RSS-Feeds werden mit einem “Feedreader gelesen”. Diese gibt es als normale Anwendung, die man auf dem Computer installiert (z.B. RSSOwl, Amphetadesk aber auch das Mailprogramm Thunderbird) und als webbasierte Lösung (z.B. Bloglines, Netvibes, Google Reader) [mehr…]. Beides hat Vor- und Nachteile und letztlich entscheiden die persönlichen Vorlieben. Ich nutze den Google Reader.

2a. Informationsverwaltung: Bookmarks

Die eigene Bookmarksammlung (“Favoriten” IE-Jargon) ins Netz zu verlegen ist aus vielen Gründen sinnvoll: sie können von jedem Rechner (Büro, Internetcafe…) zugreifen und haben sie gegen Datenverlust geschützt. Bookmarks werden dabei in eine öffentlich zugänglichen und einen paßwortgeschützten privaten Teil getrennt. Bookmarks können mit Schlagwörtern (“tags”) versehen werden. Über tags können eigene und fremde Bookmarks thematisch sortiert und gesucht werden. Man kann auch sehen, was andere Nutzer noch bebookmarkt haben, die die selben Bookmarks haben. So erschließen sich mit wenigen Mausclicks neue interessante und oft relevante Quellen. Und (nur) wenn man will teilt man seinen Bookmark-Schatz mit der Welt. Beispiel für solche “Social Bookmarking”-Dienste sind Delicious, Mr. Wong, Diigo und zahllose andere… Ich nutze Delicious. PS: Beiträge aus diesem Blog können Sie mit den kleinen Icons unter dem Text direkt bei einige Bookmaring-Diensten speichern.

2b. Informationsverwaltung: Literatur

Auch die eingene Literatursammlung kann mit Zusatznutzen ins Web: Bei Diensten wie Connotea und CiteULike können Literaturstellen eingeben – oder ganz bequem aus Datenbanken wie PubMed oder der eigenen Literaturdatenbank importiert werden. Auch hier gibt es eigene Schlagwörter Kommentare und eine Diskussionsfunktion mit anderen Nutzern, die den selben Artikel aufgenommen haben. Zum Bibliographieren in eigene Texten geht es dann mit der Exportfunktion zurück in die eigene Literaturverwaltung. Beruflich nutze ich Refworks, eine eher “klassische” jedoch webbasierte Literaturverwaltung, die leider nicht kostenlos ist.

3. MashUps

Die MashUps bauen aus den in Internet verfügbaren Informationsbausteinen neue Dienste. Ein Beispiel ist HealthMap, wo aus RSS-Feeds zu Epidemien, Geolokalisierung und Google Maps ein ständig aktuelle Nachrichtenlandkarte entsteht.

Probieren Sie den einen oder andern Dienst doch einfach aus! Es wird Vieles vereinfacht und Neues möglich.
Nutzen Sie die Kommentarfunktion, um Ihre Erfahrungen zu teilen!

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *