Die klassischen Schritte der EbM zur Lösung eines klinischen Problems sind (stark verkürzt) wie folgt:
- Formulierung einer suchtauglichen Frage
- Suche nach der besten Evidenz
- Kritische Wertschätzung der gefundenen Evidenz
- Anwendung in der Praxis
- Evaluation
(nach dem EbM-Tutorial, Uni Witten/Herdecke)
Nun schlagen D. Keister und J. Tilson in der Zeitschrift EBM 2008;13(3):69 als weiteren Schritt “proactive monitoring for newy emerging evidence”, also die aktive Suche nach neuem Wissen als weiteren Standard-Schritt vor.
Auch wenn ich etwas Probleme habe, mir das in dieser strengen Form vorzustellen (müsste man doch für jede [der irgendwann zahllosen!] beantwortete Frage die Suchstrategie speichern und regelmäßig laufen lassen), so kann ich mir doch eine “abgespeckte” Strategie vorstellen:
- Für das eigene Fachgebiet wird ein Benachrichtigunsdienst abonniert. Ich bin da mit BMJ Updates, einem alerting service unter dem Dach von BMJ und McMaster University recht zufrieden. Dort bewerten Fachkollegen Artikel und man erhält ab einen einstellbaren Wert für Neuigkeit und Relevanz eine Email.
- Für besondere “Steckenpferde” speichert man bei Pubmed-MyNCBI eine ausreichend spezifische Suchstrategie und abonniert die Benachrichtigungs-Email oder den RSS-Feed. (das eignet sich eher nicht für breite Themen, wie KHK)
Finden Sie den “6. Schritt” vernünftig und durchführbar? Was tun Sie um aktuell zu bleiben?