Da kommt man nach einiger (wohlverdienter und hoffentlich auch -investierter) Zeit wieder zurück zur Arbeit und – PENG– ist man auch zurück in der Realität. Da jagt eine Katastophe die andere, es gibt kein Licht am Ende des Horizonts (oder wie heißt das jetzt genau) und prinzipiell fühle ich mich innert weniger Minuten wieder, wie, ja wie…
Ich habe das Gefühl, was auch immer ich tue, es ist nie genug, was ich auch anfasse, es läuft suboptimal, unsere Bemühungen, den Laden am Laufen zu erhalte, werden entweder tatsächlich nicht gesehen oder ignoriert etc. pp.
Einige Beispiele?
Während 30 Minuten Gespräch mit der Pat. fragte sie mich mehrfach, was denn ihr Problem sei (Gute Frau, so richtig wissen tut das bei Ihnen wohl keiner, ich denke aber es liegt zwischen den Augen…) und was dagegen zu tun sei und ich habe diese Fragen auch immer wieder beantwortet. Habe ihr die Behandlungsmöglichkeiten aufgezeigt, die konservative Schiene angeleiert und ihr alles ausführlich erklärt. Quintessenz? Eine Stunde später beschwert sie sich bei der Schwester, es würde sich “keine Sau” um sie kümmern, sie wäre vollkommen verlassen, hat keine Ahnung, was nicht stimmt und Schmerzmittel kriegt sie ebensowenig wie eine Diagnose. Ja nee, ist klar…
Nach drei Überstunden meinerseits (und tatsächlich nicht des betreffenden Oberarztes) habe ich im OP wegen einer zugegegben nichtigen Frage angerufen. Ich wurde dem OA ans Ohr durchgestellt und bevor ich irgendetwas sagen konnte, meinte er nur: “Nein!”. -“Äh? Ja, aber…”
“Nein!” Gut, ok, wenn er es nicht wissen will, dann lege ich eben einfach unverrichteter Dinge wieder auf. Ts…
Die vier Überstunden heute sind auch nur zustande gekommen, weil sich ein Kollege (praktischerweise der Spätdienst) ultra kurzfristig krankgemeldet hat, und ich deshalb seinen Dienst absitzen konnte. Und dann nach der 3. Überszunden nach gutgelaut sein? Nee, ist nicht. Nicht mit Doc Blog Da hilft auch keine Schoki.
Zusammenfassend komme ich mir vor wie Don Quixote, der verzweifelt gegen die Windmühlen kämpft, aber schon vor Beginn seiner Schlacht zum Scheitern verurteilt ist. Was dem wackeren Adeligen die vermeintlichen Riesen sind mir/uns die Unmengen an Pat. und Akten, die, während uns die Oberen im Nacken sitzen, zu aller Zufriedenheit abgearbeitet werden müssen.
Fast schon eine Catch22-Situation.
Fazit, nach 13 Stunden Arbeit nach etwas prolongierter Ruhephase: Ich bin schon wieder am Ende, müde, unzufrieden und fühle mich krank (was nicht nur damit zu tun hat, daß ein fachfremder OA mir heute eine OP nahegelegt hat) und sehe zur Zeit wieder mal/immer noch keine Perspektiven in diesem Haus.
Was wiederum dazu geführt hat, daß ich mich in meiner Zeit der Abwesenheit “umgesehen” habe. Und wer guckt, der findet. Nur leider bin ich weiterhin lethargisch und aufgrund familiärer Beziehungen doch etwas sehr gebunden. È molto complicato!
Doc Blog