Die Heilkraft der Bewegung 13

Warum sollen wir uns bewegen? Teil 8 Die Seele
Bewegung als Therapie

Dass Bewegung und Sport positiv auf unsere Seele wirken, ist inzwischen hinlänglich bekannt. Aber erst seit relativ kurzer Zeit hat sich die Bewegung als Therapiemittel beispielsweise bei psychischen Erkrankungen etabliert. Kaum eine Entwöhnungskur, antidepressive oder psychosomatische Therapie wird heutzutage ohne ein zumindest begleitendes Sportprogramm durchgeführt. Immer häufiger wird Sport zu einem Hauptbestandteil der therapeutischen Seelenstärkung.
Die Chemie der Seele
Bewegung macht zufrieden, stolz und manchmal regelrecht glücklich. Langsam beginnt die Wissenschaft die biochemischen Zusammenhänge zu begreifen, die hinter dieser positiven Wirkung stehen. Sogenannte Glückshormone, ob Neurotransmitter oder Endorphine, werden für die Seelenfreuden der Bewegung verantwortlich gemacht. Letztlich kann es uns Gesunden und Kranken einerlei sein, wie und welche Botenstoffe des Glücks in unserem Kopf wirken, und welche  Namen und Formeln sie in den kommenden Jahren noch bekommen werden. Die Vorgänge in unserem Bewusstsein und Unterbewusstsein bleiben immer die gleichen. Glück und Freude stellen sich ein, für die die Sport betreiben und für die anderen, die damit beginnen. Warten wir also nicht auf die Wissenschaft, trainieren wir einfach (weiter).
Jede Seele profitiert
Ob psychisch gesund, labil oder krank, jeder wird von Sport oder Bewegung profitieren. Der erste Schritt wird unterschiedlich schwer fallen. Jemand in einer Phase der depressiven Verstimmung wird mehr Mühe haben, das Wissen um die positive Wirkung der Bewegung umzusetzen als jemand, der wohlauf im Kreise seiner Freunde startet. Der Eine braucht Anleitung, möglicherweise Anschub, der Andere schafft es aus eigenem Antrieb, den Sport in den Alltag einzubauen. Ob fünf Kilometer Walken oder Marathonlauf, ob morgens eine halbe Stunde schwimmen oder jeden Abend dreißig Kilometer Rad fahren, einerlei – Hauptsache man tut’s.
Seele und Körper lieben Routine
Wenn Routine auch manchmal Eintönigkeit bedeutet, so lieben Körper und Seele ein regelmäßiges, ausdauerndes Training. Sport, der einem alle drei, vier Wochen mal in den Sinn kommt, bringt einen nicht weiter, manchmal kann er sogar schaden. Aber Sport, der in den Alltag eingebaut ist, wie Essen, Schlaf und Arbeit, wird unseren Kreislauf und unsere Muskeln trainieren, darüber hinaus unsere Stimmung heben.
Sport schenkt uns Zeit
Wer glaubt, er hätte nicht die Zeit für regelmäßigen Sport, der unterliegt dem Trugschluss, dass Sport Zeit raubt. Das Gegenteil ist der Fall. Jemand der am späten Nachmittag müde von der Arbeit nach Hause kommt, und es schafft, sich selbst noch zu einer Runde Radfahren oder einem kleinen Lauf zu überreden, wird mehr vom Rest des Tages haben, als jemand, der sich aufs Sofa fallen lässt. Die Art und Intensität der Bewegung ist dabei allerdings entscheidend. Dies wird Thema des Abschnitts „Wie sollen wir uns bewegen sein“ ab dem übernächsten Artikel in dieser Reihe sein.
Lesen Sie zu diesem Thema auch die Geschichte von Paula und Thomas in
“Aus der Wand”

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