Die Heilkraft der Bewegung 19

Der Laktattest
Heute kommen wir also zum praktischen Teil. Frau Mustermann ist bei mir in der Praxis auf dem Ergometer belastet worden. Einerseits wurde mittels Brustelektroden der Puls gemessen, andererseits mittels Trockenchemie (Teststreifen, Blutstropfen aus dem Ohr) zu bestimmten Zeitpunkten der Laktatwert gemessen.
Folgendes Ergebnis wurde ausgewertet und der Patientin mitgeteilt:

Laktattest-Auswertung Frau Mustermann vom 26.09. 2008
mittels Herzfrequenz (Puls) und Laktatbestimmung zugeordnete Intensitätsbereiche:
Erholung                      Puls                    bis 118
Grundlagenausdauer  I (GA I)          119  bis 135
Grundlagenausdauer II (GA II)           136  bis 145
Entwicklungsbereich                          146  bis 164
Höchstintensität                                  165  bis 189 (~)

Der Bereich der Erholung reich bis zu einem Laktatwert von etwa 1,5 mmol/l und gilt nicht als kreislaufaktives Training. Hierunter fällt Spazierengehen, Radel und ruhiges Schwimmen (Bruststil).
Der Bereich Grundlagenlagenausdauer I reicht von 1,6 – etwa 2,2 mmol/l Laktat und entspricht dem klassischen Gesundheitstraining. In diesem Bereich wird der Kreislauf nicht überfordert, Trainingsdauer bis drei Stunden und weit darüber hinaus sind möglich.
Der Bereich Grundlagenausdauer II reicht von 2,3 – um 3,0 mmol/l Laktat und spielt für den ambitionierten Gesundheits- und Wettkampfsportler eine Rolle. Training in diesem Pulsbereich sollte für den Gesundheitssportler nicht häufiger als jede 4. – 5. Einheit stattfinden.
Der Entwicklungsbereich spielt mit der aerob/anaeroben Schwelle, ist also um den Umschlagspunkt 4,0 mmol/l anzusiedeln. War dieser Bereich früher für den Gesundheitssportler nicht vorgesehen, etabliert sich heutzutage die Meinung, auch ein reiner Gesundheitssportler sollte sich gelegentlich in diesem Bereich fordern (nicht zu oft, etwa jede 8. – 10. Einheit.
In den Bereich der Höchstintensität reicht der Großteil des Trainings in den anaeroben Bereich. Das fällt in die Kategorie “Qual” und ist dem Leistungs- und Hochleistungssport vorbehalten.
Weitere Erläuterungen im nächsten Artikel dieser Reihe.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *