"I wouldn't take the drug myself"

Angesichts der erheblichen Bedenken zum Nutzen-Risiko-Verhältnis von Ezetimib zitierte die internationale Presse den österreichischen Mediziner Prof. Dr. Heinz Drexel gestern mit ungewohnt deutlichen Worten:

‘I am not sure that the efficacy is proven and I am not sure that the safety is proven. I wouldn’t take the drug myself.’

‘In patients with an urgent need to reduce cholesterol I would give them the drug, but they are the exception and that is not consistent with how it is being used currently.’

‘It is being more widely used than I think it should be. We can use something else in patients whose cholesterol is not sky-high.’

An investigation by Oxford University researchers suggested that the higher rate of cancers could be a ‘chance’ finding, or a statistical fluke.

But Professor Drexel said the size of the increase suggested it was not chance, although he accepted it did not prove the drug caused cancer.

In einer heute Vormittag eilig herausgegebenen “Klarstellung” rudert Drexel mit kräftigen Schlägen zurück. Seine Meinung sei einseitig wiedergegeben. Dann relativiert er die von der Presse zitierten Aussagen im üblichen Expertensprech :

1. Inegy ist hochpotent. Hochrisikopatienten, die eine starke LDL- Senkung benötigen, sollten weiterhin als Kandidaten für Inegy gelten. Kein Patient muss abgesetzt werden. 2. Aortenstenose ist keine Indikation für Inegy. 3. Patienten mit niederem Atherosklerose-Risiko sollten nicht auf Inegy eingestellt werden, bevor die Nutzen-Risiko-Analyse der 3 Studien abgeschlossen ist. 4. Das Nutzen-Risikoverhältnis ist derzeit für Statine weit besser belegt als für Inegy. Inegy enthält mit Simvastatin eines der bestuntersuchten und wirksamsten Statine.

Möglich, dass die Zukunftsperspektiven des von ihm geleiteten Instituts am Lehrkrankenhaus Feldkirch ihn zu dieser Relativierung bewogen haben:

Außerdem bietet unser Institut den Patienten die Möglichkeit, auf den Gebieten der Blutdrucksenkung, des Diabetes mellitus sowie der Cholesterinsenkung in Kooperation mit diversen Pharmafirmen mit den neuesten Medikamenten behandelt zu werden.

Der Tagesspiegel gibt unterdessen Entwarnung.

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