Diese schweizer Dokumentation berichtet von einer Frau, die nach ihrer Brustkrebs-Diagnose den schulmedizinischen Weg der Operation ablehnte und sich für eine Alternative entschied: Die Breuss-Kur.
Diese schweizer Dokumentation berichtet von einer Frau, die nach ihrer Brustkrebs-Diagnose den schulmedizinischen Weg der Operation ablehnte und sich für eine Alternative entschied: Die Breuss-Kur.
Der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) will weltweit seine Spenden und Zuwendungen an Politik und Parteien stoppen.
So begründet Andrew Witty, CEO von GSK den Vorstoss in einer Pressemitteilung.
Das gesparte Geld kann effektiver verwendet und in das Lobbying gesteckt werden. Nach Angaben des Center for Responsive Politics hat das Pharmaunternehmen im letzten Jahr dafür alleine in den USA 8,2 Millionen Dollar bezahlt. Die Ankündigung gilt zwar weltweit, aber hat die grössten Auswirkungen in den USA. Ein Grund für die Enthaltsamkeit ist die Debatte über die zukünftige Gesundheitsreform dort. GSK will die Position der Pharmaundustrie nicht durch Diskussionen über deren Einfluss auf die Politik verschlechtern.
Mal sehen, ob andere Pharmakonzerne nachziehen.
Bin ich der einzige, der die gestrige ARD-Dokumentation über die von der bösen Pharmaindustrie seit 20 Jahren verhinderte rosafarbene Vitamin-B12-Salbe namens “Regividerm”, die Neurodermitis zu “heilen” in der Lage ist, spontan für einen aberwitzigen PR-Stunt erster Güte hält?
Hier der Link zur Sendung.
Die Süddeutsche Zeitung glaubt die Geschichte.
Fefe, unumstrittener Experte für Verschwörungen jeglicher Art, glaubt sie auch.
Die Home-Page des Herstellers: www.regividerm.de
Wir haben uns deshalb gegen alle Widerstände entschlossen, Regividerm® Salbe selbst zu produzieren und hoffen, damit schon bald den Betroffenen der großen Zivilisationskrankheiten Neurodermitis und Psoriasis (Schuppenflechte) wirksam und nebenwirkungsarm helfen zu können!
Update: Mehr über die Hintergründe gibt es in einem gut 5 Jahre alten Artikel der Boocompany.
Update 2: Vielleicht fehlt ja dem Autor auch ein wenig Abstand zu seiner Geschichte:
Update 3: Martens’ Rezeptbuch zur Doku erreicht Platz 5 der Amazon-Bestsellerliste.
Update 4, 14:30: Platz 3. Herta Müller ist gepackt. Da geht noch was.
Update 5, 17:45: Wer das Rezeptbuch noch nicht bestellt hat, kann sich auch gleich die fertig zusammengerührte Wundersalbe holen. Das ging ja dann doch erstaunlich fix, wenn man das resignierte Gejammer im Film noch vor Augen hat.
Update 6. 18:05: Die Süddeutsche Zeitung bringt einen weiteren Artikel und hat noch nicht Lunte gerochen:
So lange wird er jedenfalls nicht mehr auf Regividerm warten müssen, dem Mann kann geholfen werden. Siehe Update 5.
Update 7: Ich habe ja schon so manche Markteinführung von fragwürdigen Medikamenten und Medizinprodukten verfolgt. Aber diese Geschichte hier hätte man nicht besser inszenieren können. Allein das Timing ist schon ein Meisterstück.
Update 8: Meine absolute Lieblingsstelle im Film ist übrigens ein Zitat von Professor Peter Altmeyer, einem der verantwortlichen Wissenschaftler der beiden bislang bekanntgewordenen Regividerm-Studien (bei ca. 11:25):
Update 9: Hier hat sich jemand die beiden rosabedingt unverblindeten Studien genauer angesehen und ist nicht überzeugt.
Update 10: Die Süddeutsche Zeitung freut sich jetzt in ihrem dritten ahnungslosen Artikel mit uns, dass Regividerm überraschenderweise doch nicht erst in 14 Jahren zu haben sein wird.
TV wirkt.
Update 11: In einem hektisch nachgeschobenen vierten Artikel beginnt die Süddeutsche Zeitung jetzt, mit kräftigen Schlägen zurückzurudern. Aber sie glauben immer noch, dass die Studien verblindet gewesen seien:
Nein. Denn wir wissen ja:
Und:
Hätte mich ehrlich gesagt auch überrascht.
Kurzfristiger Hinweis, via Marcus von Plazeboalarm.
Heute, Sonntag 16:30 Uhr im Deutschlandfunk:
Wissenschaft im Brennpunkt. Im doppelblinden Vertrauen. Die Alibi-Studien der Pharma-Industrie.