(mit)leidiger Verwalterkram

Nachdem ich es lange genug vor mich hingeschoben habe, war es wieder mal an der Zeit, den säumigen Zahlern nachzugehen. Das gehört (leider) auch zu meiner Arbeit, genau wie das Bedienen und Beraten der Kunden, die Kommunikation mit den Ärzten und die Abrechnung mit den Krankenkassen.

Im Normalfall haben wir nicht viele, die ihre Rechnungen nicht zahlen, ganz einfach aus dem Grund, weil wir die Krankenkassendeckung beim Bezug eines Rezeptes so schnell wie möglich abklären und die Medikamente, die nicht übernommen werden gleich zahlen lassen. Trotzdem gibt es manchmal Fälle, wo die Krankenkasse uns ein Medikament nicht zahlt oder – was schlimmer ist, dass sie das Begleichen mehrerer Rechnungen verweigert, weil der Patient die Krankenkassenprämien nicht bezahlt hat.

…Jetzt ist ihr erwachsener Sohn (wieder) bei ihr eingezogen, offenbar weil er sich keine eigene Wohnung mehr leisten kann und lebt auch noch von ihrem wenigen Geld, weil er keine Arbeit hat – und angeblich zu stolz ist, zur Arbeitslosenkasse zu gehen. Das kann ich noch halbwegs begreifen, was ich nicht verstehe ist, dass er offensichtlich ist nicht zu stolz ist, seiner alten Mutter auf der Tasche zu liegen.

Jedenfalls kam es, wie es muss, wir kriegen von der Krankenkasse nicht nur die Rückweisung der gesamten Monatsrechnung, sondern auch den Brief, dass ihre Leistungen bis auf weiteres sistiert seien.

Ich rede sowohl mit der Patientin, als auch mit dem Sohn, um nach möglichen Lösungen zu suchen, aber ohne Erfolg.

……. (irgendwie frage ich mich, wie sich der Sohn wohl fühlt, wenn wegen ihm seine Mutter im Spital landet oder gar stirbt).

…Nun muss ich sie leider auch noch betreiben, etwas, was ich gar nicht gerne mache, aber ich muss ja den Angestellten auch die Löhne zahlen können.

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