Bürokratie in der Arztpraxis

Alle Welt spricht vom Bürokratieabbau. “Wir nicht” – so heißt es in der Praxis des Kassenarztes. (Pardon – der heißt jetzt neuerdings “Vertragsarzt”.)
Seit 1985 fülle ich Kuranträge (”Anträge auf Leistungen zur medizinischen Rehabilitation”) für meine Patienten aus. Sie wurden mal bewilligt, mal nicht. Warum ein Kurantrag mal abgelehnt wurde und mal nicht, konnte ich noch […]

Der ewige K(r)ampf…

Es gibt einige Dinge, die ich nicht kann, wahrscheinlich niemals können werde und auch einige, die ich eigentlich gar nicht so dringend können möchte. Weil es genügend Leute gibt, die dafür deutlich besser ausgebildet und qualifiziert (von bezahlt gar nicht erst zu reden) sind.

Dazu gehört meine tägliche persönliche DRG-Hölle, in der ich mich täglich nach Dienstschluß wiederfinde. Nein, ich kann es nicht richtig, ich kann keine 4000 Euro extra für die Klinik rausholen, weil ich keine Ahnung davon habe. Und zugegebenermaßen auch keine wirkliche Lust die Akten von Patienten, die ich teilweise kaum kenne, komplett zu durchforsten, auf der Suche nach dem einen unentdeckten Hanverhalt, der einen (ge)wichtigen Harnwegsinfektion, dem Nikotinabusus und was weiß ich, was die Fallpauschale noch hochtreiben kann.

Dafür habe ich nicht Medizin studiert, dafür gibt es (oder sollte es zumindest geben) Medizincontroller, die den ganzen Tag nichts anderes machen und diesen ganzen Kram in und auswendig können. Mich persönlich treibt es immer auf die Palme, oder wie mein Vater zu sagen pflegt, es macht mich raderdoll. Das geht gar nicht.

Am schlimmsten sind aber die täglichen (meistens sogar mehrmals täglichen) Anrufe der Oberen, die mich entweder drauf hinweisen, daß ich einen Patienten noch nicht verschlüsselt habe (würde ihn eben gerne erst einmal überhaupt aufnehmen, bevor ich ihm eine Nummer aufdrücke) oder, mein absoluter Favorit, die mir brühwarm aufs Brot schmieren, daß ich einen Patienten falsch verschlüsselt habe, weil ich die HD seines Dackels nicht miterwähnt habe. Ich solle das ganze doch jetzt noch mal ausführlich und ordentlich (!) nachvollziehen und dann Bericht erstatten. ?! Klar, habe ja auch sonst nix zu tun.

Ich will das ganze hier nicht als unwichtig abtun, sicher ist es wichtig und ja auch irgendwie spannend, wenn einzig und allein, die Nummer N39.0 die gezahlten Beträge um einen vierstelligen (?) Betrag ansteigen läßt.

Aber ich finde eben, daß dies nicht meine Aufgabe sein kann, weil ich es eben einfach nicht adäquat leisten kann. Ich habe nicht die Zeit und Musse, mich da hinzusetzen und einen Fall von A nach B zu analysieren. Meine Güte, bei machen Casus bin ich ja schon froh, wenn ich einigermaßen den komplexen Heilungsverlauf nachvollziehen kann. um einen halbwegs akzeptablen Arztbrief daraus zu stricken.

Ich codiere ja und tue, naja, nicht mein Bestes, aber doch einen gewissen Bruchteil davon. Für alles, was danach kommt, insbesondere die Verbesserung meiner rudimentären Eingaben, sollte ein wahrer Fachmann oder Fachfrau herhalten. Da finde ich es nicht gerechtfertigt, einfach so von den Oberen angeraunzt zu werden, weil ich die I10.9 statt der I10.00 genommen habe.

Doc Blog

Ärzte und Studenten als Tester gesucht!

Nach einer kurzen Pause meld ich mich hiermit wieder zurück; wir arbeiten gerade an einer neuen Seite (wir hoffen, Sie in den kommenden Tagen präsentieren zu können) und die nimmt halt ein wenig Zeit in Anspruch. Inzwischen hab ich mein iPhone 3G auch bekommen und teste die medizinischen Applikationen eifrig, manche davon sind wirklich empfehlenswert […]

Lancet zieht Skandal-Artikel aus Österreich zurück

Nach dem Wissenschafts- und Medizinskandal an der MedUni Innsbruck, der es bis zu einem bösen Kommentar im angesehen Fachblatt Nature gebracht hat, hat nun die Fachzeitschrift “The Lancet” Konsequenzen gezogen.

Lancet hat jetzt offiziell die Publikation jener Phase-III-Studie zur Stammzelltherapie zurückzogen, die in Österreich den Wissenschaftsskandal ausgelöst hat. Im Editorial wird die Art und Weise kritisiert, in der sich die Koautoren der Verantwortung entziehen wollten, und die grundsätzliche Verantwortung aller Autoren, die als Verfasser wissenschaftlicher Veröffentlichungen fungieren, angesprochen.

In einer deutschsprachigen Pressemitteilung zitiert das Blatt aus dem Editorial wie Georg Bartsch, Vorstand der Urologie an der Medizinischen Universität Innsbruck, sich und seine Klinik aus der Affäre ziehen wollte:

Der Kommentar diskutiert auch, dass Ko-Autor Georg Bartsch, Vorstand der Urologie an der Medizinischen Universität Innsbruck (dort wurde die Studie angefertigt), als Reaktion auf den AGES PharmMed-Prüfbericht behauptete, keinen Anteil an dieser Studie zu haben. Er kontaktierte The Lancet am 31. Juli per E-Mail mit der Bitte, dass sein Name aus “diversen Gründen” aus dem Artikel entfernt werden soll. Dies wiederholte Bartsch am 13. August mit der Bitte, dass auch die Urologie sowie die Ko-Autoren Germar Michael Pinggera und Michael Mitterberger wiederum aus “diversen Gründen” aus dem Artikel entfernt werden sollen. Gemäß allgemeiner Praxis bei The Lancet hatten alle oben genannten Autoren eine Erklärung unterzeichnet, mit der sie bestätigten, alle Untersuchungen und Therapien selbst durchgeführt zu haben und auch, dass sie die endgültige Version des Manuskripts gelesen und freigegeben haben.

Wie lautete das Fazit des Nature-Editorials?

But something, it seems, is rotten in the state of Austria, and it needs to be faced and dealt with openly.

Bisher kommt die Transparenz nur von aussen.

Glückliche Dänen

Kürzlich bemerkte ein Kollege von mir in einer Diskussion, die beste Lösung für die Gesundheitsreform in Deutschland wäre eine Kombination aus holländischer Ausbildung und dänischem Gesundheitswesen.
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich das dänische Gesundheitswesen bisher überhaupt nicht kannte. Ich habe mich also schnell hingesetzt und nachgeforscht. (Das holländische System ist mit einigermaßen vertraut, […]

Kein Ja für das „häusliche“ Sterbezimmer

Wenn Sie vielleicht dachten, die Ablehnung der Hospizpflege beim Intensivkind sei ein Einzelfall. Unseres Wissens muss ich die dies verneinen. Und es beschränkt sich nicht nur auf die stationäre Versorgung bei Kindern, sondern ist ausgedehnt auf die Palliativversorgung an sich, wie jetzt die epd-sozial berichtete:
„‚Die meisten zahlen erst nach einer ,Klage im Eilverfahren“, erzählt der […]

tanja angestrickt

Hier kommt nun das nächste Tuchein wenig davon hab ich schon gemachtschön pink …oder die Farbe ist so richtig tollnein ich bin nicht zur kleinen Zicke mutiertaber der Rosawahn ist ansteckendund ich denke mit dem grau wird das super aussehen…