Pflasti im Kaufhaus

Eins müsst ihr wissen, wenn Pflasti unterwegs ist, geschieht oft etwas sonderbares. So auch im Kaufhaus. Was ist passiert?
Pflasti fährt Rolltreppe und plötzlich fällt ein älterer Herr vor seine Füße und dann auch noch einige Stufen nach unten und bleibt dort liegen. Es war kein Null-Acht-Fünfzehn-Herr, sondern ein Marcumar-Patient, der dann natürlich (wie könnte es auch anders sein, wenn Pflasti unterwegs ist) sturzbedingt eine Kopfplatzwunde hatte.Dass es eine sehr blutige Angelegenheit werden würde, war mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar. Der geistig noch wahnsinnig rege “Nun-Patient” informierte mich Gott sei Dank sehr bald über den Grund für die übertriebene Blutung. Mit der Frage nach Vitamin K, dass er in meiner naiven Hoffnung hätte dabei haben sollen, konnte er nichts anfangen. Nun ja, mit kiloweise Brokkoli konnte ich ihn jetzt auch nicht füttern, obwohl genug da gewesen wäre (wir befanden uns in der Lebensmittel-Etage).
O.k. der nötige Notruf war schnell erledigt, der Puls noch nicht tachykard und mein unfreiwillig erworbener Patient ansprechbar. Dann fingen die Minuten des Wartens auf die Jungs vom Rettungsdienst und die Überbrückung der Zeit mit Sofortmaßnahmen an. Wie bringt man in einem Kaufhaus umringt von neugierigen Gaffern (plötzlich mussten alle Lebensmittel einkaufen) und hysterischen Verkäuferinnen (jede mit einer Zewa-Rolle bewaffnet —-> das ist wirklich kein Scherz) eine Blutung unter Kontrolle? Die Nachfrage nach einem Notfall- od. Verbandskasten löste im ganzen Kaufhaus über 5 Etagen große Suchaktionen aus. Spätestens jetzt fühlte ich mich wie ein Entwicklungshelfer in einem Busch-Krankenhaus. Kurz bevor der Rettungsdienst eintraf, wurde mir dann ein schickes, verstaubtes “Notfalltäschchen” überreicht. Der Inhalt (ein Dreieckstuch, eine elastische Binde und eine Beatmungsmaske ohne Ambubeutel) lösten bei mir Extrasystolen aus. Naja, ich habe improvisiert und eine für einen Mann nicht unbedingt passende Kopfbedeckung mit einem Druckverband drunter angelegt und übergab ihn dann erleichtert in die Obhut des Rettungsdienstes. Anschließend durfte ich mir in der Fischabteilung -) neben Forelle und Co. die Hände waschen.

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