Ist es nicht nett? Unser letzter Antrag für die Hospizpflege (Kinderhospiz Regenbogenland) wurde bearbeitet und es gibt keine Überraschung. Er wurde, wie alle Anträge davor, abgelehnt. Also nichts neues und ich finde, es reiht sich auch ganz gut ein zum großen Nein der Krankenkassen beim SAPV. Denn wer braucht noch eine qualitativ gute Versorgung auf dem Sterbebett … Ein Nein, was für mich indirekt auch förderlich wirkt auf das starke „Ja“ zur Sterbehilfe. Schließlich nur mit Worten wird man die Angst vorm Sterben ohne Würde und Lebensqualität nicht begegnen können, egal ob beim „Palliativkind“ oder beim todkranken Erwachsenen. Es bedarf der Umsetzung einer Palliativversorgung.
Doch wir schweifen ab vom Thema „Widerspruch“. Denn so beißt sich die letzte Entscheidung der Krankenkasse mit der bisherigen Nichtbearbeitung des letzten Widerspruchs. Wenn man doch, so sieht es zumindest aus, bei der Krankenkasse die Meinung vertritt, sie könne, dürfe, wie auch immer, uns keine Hospizpflege genehmigen, dann müsste die Bearbeitung des Widerspruchs doch kein Problem sein. Der MDK sagt eh nein, wie auch jetzt. Und ein Nein heißt eben auch ein Nein beim Widerspruch, also dessen Ablehnung. Oder täusche ich mich da?
Jetzt stelle ich mir noch die Frage: Was schreibe ich in den neuen Widerspruch rein, wenn doch schon alles gesagt wurde? Vielleicht gar nichts, aber lassen wir uns erstmal das MDK-Gutachten zu senden. Und diesmal gibt es ja nicht nur einen Widerspruch, sondern zwei. Eben weil nicht nur die Hospizpflege abgelehnt wurde, sondern auch die „vollstationäre Pflege“, die hier „ergänzend“ gemeint ist im Antrag, da wir ja die Lady nicht auf längere Sicht im Kinderhospiz „parken“ wollen. Und ob für die Antragsbearbeitung nun die Vermittlerstelle geholfen hat, weiß ich nicht. Die haben sich zumindest nicht gemeldet.
Neben diesen Gewirr habe ich noch gelernt, dass die unterschiedliche Handhabung, ob nun die Hospizpflege genehmigt wird oder nicht, abhängig sein solle vom jeweiligen Rahmenvertrag des Kinderhospizes. Ganz verstanden habe ich es zwar noch nicht, da mir einmal berichtet wurde, es gäbe wiederum auch keinen Rahmenvertrag auf Landesebene oder die Rahmenverträge seien gekündigt bei einem anderen Kinderhospiz. Da gilt es wohl noch Recherche zu leisten und dann würde ich gerne diese Rahmenverträge sehen. Aber, und das macht diese Sache wieder stutzig, bei der Kasse hat niemand den Grund in diesen Verträgen gesehen für die Ablehnung. Dann scheinen sie wohl eher eine untergeordnete, wenn überhaupt, Rolle zu „spielen“.
Und was machen die anhängigen Klagen beim Sozialgericht? Also ich denke, dieses Jahr wird sich wohl nichts mehr bewegen, so dass wir mit Ruhe in den Advent gehen können. Schließlich nächstes Jahr wird es wieder stressig, wenn dann vielleicht noch Ärger ins Haus steht wegen der Hilfsmittelversorgung, also wenn die Krankenkasse ihre „preiswerten“ Vertragspartner einen aufdrücken will. Sicherheit, also eine stabile Versorgungssituation, ist eine Utopie bei chronisch Kranken und Behinderten, stelle ich mal dazu als These auf.