Hackfleisch gemischt

Ich habe gemischtes Hackfleisch gekauft, 60% Rind und 40% Schwein. Aber das war verschweißt und verpackt, im Kühlregal im Supermarkt. Und damit soll man ja so vorsichtig sein – das Fleisch könnte ja schliesslich aus China oder Bulgarien kommen, ogottogott. Also hab ich mal auf die Verpackung und die Aufschrift geschaut. Und da steht:

Rind: Geboren, gemästet, geschlachtet, zerlegt, hergestellt in Deutschland

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Tatort und der Wert der Pflege

Die Pflege eines vermeintlich schwer kranken Kindes wurde gestern im Tatort: Häschen in der Grube zum Thema. Vermeintlich, dieses Wort muss man schon hervor heben, denn so wurden für eine medizinische Studie gesunde Kinder im Osten gekauft und durch die „Impfung“ eines Gen krank gemacht. Sie haben dadurch eine Leukämie bekommen, an der zwei forschende […]

nur

vorsorge zum dritten geburtstag (gaaanz neu gibts die – nennt sich u7plus oder u7a ) – netter knirps – nette mama. hier ein paar auszüge:

ich: "windel hat er noch?"
mutter: "ja, aber nur am tag, nachts braucht er sie nicht mehr."
warum dann am tag? denkdenk.

ich (nachdem die mutter meinte, er sei ja so blass): "trinkt er denn viel milch?"
mutter: "ja, schon, aber nur 2 flaschen am tag, morgens und abends im bett."
mmmh. drei jahre? flaschen? im bett?

ich (nachdem ich die zähne gesehen habe): "und auch noch einen schnuller?"
mutter: "ja, schon, aber nur nachts und am tag, wenn er traurig ist."
ok. schnuller. drei jahre. zähne hinüber.

ich: "geht er denn schon in den kindergarten?"
mutter: "ja, schon, aber nur 2 stunden, dann hol ich ihn wieder, und die erste halbe stunde bleib ich bei ihm."
… alles klar.

ich: "sind sie denn zufrieden mit seiner entwicklung?"
mutter: "ja, schon, nur – der haut immer andere kinder. und beißen tut er auch."

und die sprache hängt auch hinterher. und alleine bei der oma oder dem babysitter war er auch noch nicht. und ´ne hose kann er sich auch noch nicht alleine anziehen. und gefüttert wird er auch.

es wurde dann doch ein etwas längeres gespräch.
kinder fordern uns heraus . leute, lasst sie bitte auch größer werden! 

Kriegen wir jetzt bald amerikanische Verhältnisse?

Die EU will Klagen gegen Ärzte einfacher machen, wenn es um Behandlungsfehler geht.

Wir Ärzte sind auch nur Menschen. Natürlich machen wir Fehler. Wer das Gegenteil behauptet, lügt.
Natürlich gibt es Kollegen, welche mehr Fehler machen als Andere. Es gibt sorgfältige und es gibt weniger sorgfältige Kollegen.
Vor allem aber:
Es gibt Kollegen, welche ihre Fehler zugeben und solche, welche dies nicht tun.
Man sollte meinen, dass Erstere die besseren Ärzte sind….

Interessenskonflikte durch Journalistenpreise

In einem Kommentar wurde ja schon darauf hingewiesen: Nachdem in den letzten Monaten in den englischsprachigen Medien die Ärzte und ihr intransparenter Umgang mit Interessenskonflikten Thema waren, haben Wissenschaftler des Dartmouth Institute for Health Policy and Clinical Practice zurückgeschlagen. In der aktuellen Ausgabe des British Medical Journal (BMJ) betonen Lisa Schwartz, Steven Woloshin, und Ray Moynihan, dass Ärzte sich den zunehmenden Verwicklungen von Medizinjournalisten mit der Pharmaindustrie bewusst sein sollen.

“The media play a role as society’s watchdogs. Good medical journalism can expose links between doctors and rewards from pharmaceutical companies. But who’s looking to see whether the journalists are being influenced?”

Man könnte meinen, Steven Woloshin sieht die Unfehlbarkeit der Ärzte durch die Bestimmtheit journalistischer Enthüllungen ersetzt.

Besonders die von der Pharmaindustrie ausgelobten Journalistenpreise und -reisen sind für die Autoren ein Einfallstor für gekaufte Meinung. Zu den zitierten Beispielen gehört ein Embrace Award für Reportagen über Inkontinenz, der mit Reisen nach Washington und Paris verbunden war und der von Eli Lilly and Boehringer Ingelheim ausgelobt worden ist. Im pdf-DateiGewinnerartikel aus Deutschland im Jahr 2006 hatte sich der Wissenschaftjournalist einfach als Arzt selber befragt. Ein Fall von besonders enger Beziehung zwischen Journalist und Arzt.

The authors were surprised by the widespread business of pharmaceutical and other healthcare businesses offering cash prizes and travel benefits to journalists.

Die hätten mal Markus Grill lesen sollen, der vor über einem Jahr in seinem Buch das “Preisbusiness” kritisch gewürdigt hat.

Das Problem bei den Journalistenpreisen besteht nicht darin, dass gute Artikel ausgezeichnet werden, sondern dass Pharmaunternehmen mit Medienpreisen gezielt Aufmerksamkeit für Krankheiten schaffen und damit eine Nachfrage nach medikamentöser Behandlung wecken.

Ein Blick auf einschlägige Aufstellungen mit Ausschreibungen umfasst allein in Deutschland Ehrungen wie den “Medtronic Medienpreis”, den “Publizistikpreis der GlaxoSmithkline Stiftung”, den “Wyeth – Journalistenpreis für Biotechnologie” oder den “proDente Journalistenpreis”.

Len Bruzzese, Direktor des US-Verbandes der Medizinjournalisten, sieht es trotz allem positiv:

For the most part, he said, “journalists are good solid people who will avoid these conflicts, or they wouldn’t have entered journalism to begin with.

Das wüde ich für Medizinjournalisten in Deutschland nicht unterschreiben.


Was nicht erwähnt wird, sind beispielsweise Moderatorentätigkeiten bei Industrie-Symposien. Die Möglichkeiten, wie sich Medizinjournalisten von Pharmakonzernen abhängig machen können, sind vielfältig.

DGPPN informiert über Umgang mit Interessenkonflikten

Am Mittwoch findet auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) eine Pressekonferenz statt. Ein Programmpunkt:

Interessenkonflikte: “Wie halten wir es mit der Pharmaindustrie?”

Könnte interessant werden. Den Protagonisten auf dem Podium ist eine Vertrautheit mit der Thematik nicht abzusprechen.


Update [strappato]
So ganz freiwillig nimmt sich die DGPPN des Themas nicht an. Sie hat Anfang Oktober den hochkarätigen Referenten aus den USA, der den Eröffnungsvorträge beim Treffen der Psychiater in Berlin halten sollte, Charles B. Nemeroff, wegen zu enger Verbindungen zur Pharmaindustrie verloren. Ein Ausschuss des amerikanischen Senats wirft ihm vor, dass er in den vergangenen sieben Jahren mindestens 1,2 Millionen Dollar an privaten Honoraren von der pharmazeutischen Industrie für Vorträge und Beratungen verschwiegen hat – obwohl er sie gegenüber seiner Universität hätte offenlegen müssen.

Blogs über psychologische Themen

Bei Spaziergängen durch das Netz halte ich Ausschau nach lesenswerten Blogs, die sich mit psychologischen Themen auseinandersetzen. Und nun schauen Sie sich die magere Ausbeute besonders im deutschsprachigen Raum an. Ich würde mich freuen, wenn Sie mithelfen, die Liste empfehlenswerter Blogs in den Kommentaren zu vervollständigen.

1.) Mind Hacks
Dieses Blog wird von mehreren Autoren gefüttert, von denen die meisten Psychologen oder Neurowissenschaftler sind. Hier findet man von kleinen Netzfundstücken bis zu den großen Fragen des Lebens fast alles.

2.) Cognitive Daily
Gerade die kognitive Psychologie hat es nicht…