Die Kombination von Lichtmangel, der ständige Aufenthalt in trockenen, geheizten Räumen und wenig Bewegung draußen in der frischen Luft führen oft dazu, daß das Immunsystem im Winter geschwächt ist. Streß entsteht zusätzlich durch die Weihnachtsvorbereitungen und alle anderen Arbeiten, die kurz vor Jahresende noch erledigt werden müssen.
Grippe, Erkältungen, Hals- und Nebenhöhlenentzündungen und Bronchitis sind typische Infekte, die in der Vorweihnachtszeit durch das Zusammenwirken aller dieser Faktoren gehäuft auftreten. Das Gefühl „Ich kann nicht mehr“ zeigt ein Erschöpfungssyndrom an und begleitet und erschwert oft die eigentliche Infektionskrankheit.
Advent bedeutet „Erscheinung“ und auch „Ankunft“. Früher war das die Ankunft eines hohen Amtsträgers, eines Königs, eines Kaisers oder einer Gottheit. Bei der Ankunft dieses wichtigen Gastes mußte natürlich alles „Tipp topp“ sein. In der christlichen Tradition bedeutet Advent Warten auf die Ankunft des Christkindes, Gottes Sohn. Die Adventszeit war eine Zeit des Fastens, des Wartens und der Vorbereitung.
Die Rückbesinnung auf diese „Wartezeit“ eröffnet Perspektiven, um aus dem kommerzialisierten Vorweihnachtstrubel auszusteigen und sich etwas Ruhe zu gönnen. Das gelingt am besten bei einem längeren Spaziergang am Wochenende, um den Kopf wieder frei zu bekommen und durch den Aufenthalt im Sonnenlicht die Bildung von Vitamin D anzuregen. (Vitamin D schützt vor Infektionen, Bluthochdruck, Osteoporose und anderen Zivilisationskrankheiten).
Der Streß vermindert sich auch durch Fasten. Dabei muß sich das Fasten nicht auf das Weglassen von Fast-Food, Alkohol, Fleisch oder Süßigkeiten beschränken, es kann vielmehr bedeuten, nicht die gewohnten täglichen Fernsehsendungen und Horrormeldungen anzuschauen, sondern ein Buch zu lesen, Musik zu hören oder etwas Kreatives zu gestalten. Fasten kann aber auch heißen, am Abend nicht mehr zu arbeiten und sich statt dessen eine Stunde Zeit zu nehmen, um darüber nachzudenken, worauf man eigentlich selbst wartet: was bedeutet für mich persönlich das Weihnachtsfest, auf welchen „Würdenträger“ oder „Gotteskind“ warte ich, und wie will ich mich persönlich auf sein Erscheinen vorbereiten.
Am besten gelingt es, diese Ruhe- und Besinnungspausen zu realisieren, indem man dafür feste Zeiten in den Terminkalender einträgt! Bei dieser Gelegenheit kann man die Terminplanung gleich überprüfen: Sind die Termine zu dichtgedrängt und für die geplante Arbeit von der Zeit her zu knapp bemessen, gibt es ausreichende Pausen und Zeit zum Mittagessen, sind die Urlaubstage schon eingetragen?
Allein die Erkenntnis, daß die Terminplanung optimierbar ist, kann schon deutlich zur Streßverminderung führen.