Schwarzer Hautkrebs – Die gefährliche Zeit hat begonnen!

Der Titel ist natürlich ketzerisch. Gerade der Winter bringt uns weit weniger Kraft in der Sonneneinstrahlung als der Sommer. Trotzdem soll jetzt die gefährliche Zeit beginnen? Ja! Ich sage, diese Behauptung stimmt. Immermehr erweisen sich gerade die Zeiten eigentlich geringerer Sonneneinstrahlung als das Problem der modernen Zeit, was den schwarzen Hautkrebs betrifft. Holen wir ein wenig aus.
Hautkrebs-Vorsorge
Als Hausarzt hat man beinahe täglich Hautveränderungen zu prüfen, die Anlass zur Sorge geben. Meistens geht es um die Unterscheidung – normaler Leberfleck (Naevus) oder schwarzer Hautkrebs (Melanom). Erfreulicherweise sind die wenigsten Leberflecken tatsächlich krebsverdächtig und die wenigen krebsverdächtigen erweisen sich in den allermeisten Fällen nach genauer Begutachtung als gutartig.  Trotzdem gilt die Regel, lieber einmal zu oft, als einmal zu spät untersuchen. Neuerdings zählt ein zweijährliches Hautscreening (Begutachtung der Körperhaut) zu den Vorsorgeleistungen der gesetzlichen Krankenkassen ab dem 35. Lebensjahr. Die eigene Aufmerksamkeit und die Teilnahme am Hautscreening-Programm bezeichnet man als sogenannte Sekundärprophylaxe, also als Vorsorge im zweiten Schritt.
Dem entsprechend wäre die Primärprophylaxe (Vorsorge im ersten Schritt) eine Vorsorge, die noch vor der Hautkontrolle beginnt. In diesem Falle hieße das, Maßnahmen zu treffen, die das Risiko der Entstehung  von schwarzem Hautkrebs senken. Und hier beginnt die Verwirrung unter Patienten, Ärzten, anderen Vertretern aus dem medizinischen Bereich und den verschiedenen Medien. Was ist richtig, was ist falsch? Lösen Sonnenbrände Krebs aus? Verhindern gute Sonnenschutzmittel Hautkrebs? Reicht der Sonnenschirm als Schutz? In wieweit ist die Ozonschicht von Bedeutung?
Irrglaube ist verbreitet
Die einzig richtige Antwort auf all diese Fragen lautet: Wir wissen vieles nicht genau.
Neuere wissenschaftliche Untersuchungsergebnisse und Statistiken weisen allerdings darauf hin, dass die Anzahl der Sonnenbrände, die ein Mensch erleidet, keine Rolle spielt, was das Krebsrisiko betrifft. Ebenso senkt keine Sonnenlotion der Welt das Hautkrebsrisiko auch nur im Geringsten, wie hoch der Sonnenschutzfaktor auch sein mag. Darüberhinaus ist es, was das Krebsrisiko betrifft, fast einerlei, ob Sie im Sommer draußen unterm Sonnenschirm sitzen, mit dünner Bluse oder dünnem Hemd bekleidet oder ob Sie nackt auf dem Rasen liegend in der prallen Sonne „braten“. Sie handeln sich einen heftigen Sonnenbrand ein, aber Ihr Hautkrebsrisiko steigt nicht. Das sind doch etwas überraschende Erkenntnisse.
Entscheidender Faktor im Risiko der Entstehung des schwarzen Hautkrebses ist nach derzeitigem Stand der Wissenschaft die Anzahl der erlebten Sonnenstunden. Noch wichtiger erscheinen die entsprechenden Sonnen-Erholungsstunden für die Haut in den nichtsommerlichen Jahreszeiten.
Sonnenerholung der Haut ist entscheidend
Das heißt: Je mehr Lebens-Sonnenstunden jemand auf sich vereint, umso höher das Risiko an einem Melanom zu erkranken. Je länger die Zeiten der Sonnenerholung für die Haut, umso geringer das Hautkrebsrisiko. Noch klarer ausgedrückt: Je kürzer der Sommer, umso besser, je länger, umso schlechter. Und damit kommen wir zum Titel dieses Artikels. Der moderne, wirtschaftlich gut gestellte Mensch verlängert gern den Sommer, und zwar mit Reisen in den Süden oder mit Sonnenstunden in der Höhe beim Skifahren. Durch diese Angewohnheit von uns Wohlstandsmenschen wird die Zeit der Hauterholung unterbrochen, nicht nur unterbrochen, sondern auch noch durch Zeiten hefigster Sonneneinstrahlung ersetzt.  Das bedeutet: Längere Sonnenexposition, verkürzte Sonnenerholung der Haut. Genau dieser Umstand ist für das steigende Hautkrebsrisiko in unserer Zeit verantwortlich. Insofern hat mit dem Herbst die gefährliche Zeit begonnen, was das Hautkrebsrisiko betrifft.

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