In der Homöopathischen Behandlung unterscheidet man verschiedene Verletzungen: Weichteilverletzung, Schlagverletzung, Knochenbrüche, Verletzungen an besonderen Stellen: wie Drüsen (zB. Brüsten)
Nerven (zB. Steißbein, Fingerkuppen) Lesen Sie hier, welche homöopathischen Arzneien in welchen Fällen angezeigt sind….
Homöopathie bei Prellungen und Schlagverletzungen
Arnica ist das bekannteste Verletzungsmittel der Homöopathie. Besonders wirksam allerdings für Schlagverletzungen und Prellungen der Muskeln und Weichteile.
Hauptsymptom für Arnica-Verletzungen ist die Abneigung gegen Berührung des verletzten Teiles. Wenn also die Situation vorliegt, dass der/die Verletzte panisch oder ängstlich darauf reagiert,
sobald man sich der verletzten Stelle nur nähert, ist das eine sichere Indikation für den Einsatz von Arnica-Kügelchen. In dem Fall kann die Einnahme von Arnica C200 oder C1000 hilfreich sein, um
ein tieferes Trauma zu verhindern, eine Untersuchung möglich zu machen und die Heilung zu verbessern.
In der Behandlung von Verletzungen haben sich in der Homöopathie und Phytotherapie vor allem Arzneien aus der Familie der Kobblüter bewährt. Zu denen zählen, neben dem erwähnten Arnica, auch
Bellis perennis (Gänseblümchen) und Calendula (Ringelblume). Gemeinsam besitzen diese Heilpflanzen eine große Wundheilkraft und werden auch substanziell in Salben und Cremes verwendet.
Der Unterschied zwischen Arnica und Bellis perennis besteht darin, dass das Gänseblümchen besonders dann wirkt, wenn der/die Betroffene einen Unfall erleidet, bei dem der aufgewärmte Körper
plötzlich abgekühlt ist. (Sturz ins Wasser, Schnee oder bei Verletzungen nachdem kaltes Wasser getrunken wurde)
Bellis perennis wird außerdem bei Verletzungen von Weichteilen angewendet, wenn diese Körperteile stärker von Nervenbahnen durchzogen sind (Brust, Hinterteil etc.) und/oder sich in Folge
der Verletzung, Verhärtungen und Geschwulste bilden.
Bellis perennis gilt als Hauptmittel nach Mammographie, wenn das Gewebe der weiblichen Brust (Mammae) für die Untersuchung
stark gedrückt und gepresst wurde und nach der Untersuchung Schmerzen und Berührungsempfindlichkeit auftreten.
Arnica ist eher bei Hämatomen und Einblutungen angezeigt.
Calendula, die Ringelblume wirkt als homöopathische Arznei oder als Urtintur Vernarbungen, Infektionen, Eiterungen und Wundheilungsstörungen entgegen und wird oft vor allem bei Blutungen
innerlich und äußerlich angewendet. (Z.Bsp. bei Blutungen nach Zahnextraktionen)
Bei alten Verletzungen können Ledum, Sulphuricum acidum oder Hamamelis Linderung bringen, wenn Arnica oder andere homöopathische angezeigte Medikamente nicht helfen konnten. In diesen Fällen kann
ein homöopathischer Therapeut die passende Arznei heraussuchen und verordnen.
Hier finden Sie einen weiteren interessanten Artikel zum Thema Bellis perennis.
Und hier lesen Sie einen weiteren Artikel über Arnica.
Verletzung von Sehnen, Bänder und Muskeln
Für Verletzungen und Überreizung von Sehnen, Bändern und Muskeln sowie Zerrungen von Gelenken und Knöcheln eignet sich vor allem Rhus toxicodendron. Hauptindikation dieser homöopathischen Arznei:
die Beschwerden verschlimmern sich in Ruhe, gehen mit Unbeweglichkeit und Schmerzen in der Anfangsbewegung einher und bessern sich bei fortgesetzter Bewegung. Warme Anwendungen werden bevorzugt.
Verschlechterung gibt es durch Kälte. Rhus toxicodendron zählt als Hauptmittel für die Behandlung des “Tennisarm”-Syndroms (Epikondylitis).
Auch bei Zerrungen kann Ledum helfen, allerdings nur, wenn die Schmerzen in Bewegung schlechter werden und kalte Anwendungen bessern. (Gegenteilig Rhus-t.)
Verletzungen von Knochen, Knochenhaut, Grünholzfraktur
Bei Verletzungen der Knochenhaut (Periost), Knochenbrüchen, Sehnen- Bänder und Knorpelverletzungen kann Ruta helfen. Ähnlich wie Rhus toxicodendron verschlechtern sich die Beschwerden bei der
homöopathischen Arznei Ruta, durch Kälte und Ruhe, verbessern sich aber nicht bei Bewegung (so wie bei Rhus-t.). Ruta ist das Hauptmittel für Grünholzfraktur bei Kindern.
Symphytum (Beinwell) ist eine homöopathische Arznei zur unterstützenden Behandlung von Knochenbrüchen. Es verbessert die Heilung von Frakturen und beugt nachfolgender Schwäche des erkrankten
Teils vor. (1x täglich C30). Symphytum kann auch äußerlich als Salbenumschlag aufgebracht werden (zB. Kyttasalbe)
Bei Knochenbrüchen und anderen schweren Verletzungen ist eine konstitutionelle homöopathische Behandlung nach der Erstversorgung sinnvoll, um die Folgen des Traumas und die Heilungschancen
optimal beeinflussen zu können.
Verletzung von Nerven
Nervenverletzungen verursachen die schwersten, auszuhaltenden Schmerzen. Eingequetschte Fingerkuppen, geprelltes Steißbein oder Wirbelsäule…. Selbst wenn diese Verletzungen ordnungsgemäß
schulmedizinisch versorgt wurden, helfen Schmerzmittel oft nicht ausreichend. Hier kann Hypericum Linderung verschaffen. Das homöopathisch aufbereitete Johanniskraut hat sich bei dieser Art der
Verletzung als segensreiches Heilmittel bewährt. So kann es zum Beispiel angewendet werden, wenn die Zahnwurzel nach einem Unfall mit Zahnabbruch schmerzt, oder die Schmerzen einer
Steißbeinnervenprellung, noch Wochen später, die Nacht zur Hölle machen.
Homöopathie für Trauma, Schock
Die Hauptmittel für Schock und Panik nach einem Unfall sind Arnica und Aconit.
Arnica wird verwendet, wenn die betroffenen Personen Hilfe eher ablehnen und jede Berührung va. des verletzten Teiles vehement verweigern. Die Kranken geraten in Panik, wenn man das erkrankte
Teil berühren oder bewegen möchte, aus Angst vor weiteren Schmerzen.
Kranke, denen Aconit helfen könnte, reagieren panisch vor Angst, schreien, kreischen und laufen ruhelos umher. Die Betroffenen meinen, dass nun ihr letztes Stündlein geschlagen hätte.
Zusammenfassung homöopathische Verletzungsarzneien
Arznei
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mögliche Indikation
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Besonderheiten
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Arnica
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va. Schlagverletzungen mit Hämatomen, zur Resobtion von Blutungen
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Angst und Panik vor Berührung
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Bellis perennis
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tiefe Weichteilverletzung,
va. nervendurchzogene Gewebe
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Verhärtungen nach Verletzung
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Calendula
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Wunddesinfektion, Narbenwidrig
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Blutungsmittel
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Rhus-t.
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Bänder-, Sehnen-, Muskelzerrungen und Verletzungen
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fortgesetzte Bewegung und Wärme bessert die Beschwerden
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Ledum
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ältere Verletzungen und Hämotome
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va. wenn sich die Verletzungen kalt anfühlen, sich aber durch Kälte bessern
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Ruta
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Knochenhautbeteiligung (zB. Grünholzfraktur)
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zum Teil Gefühl von Schwäche im erkrankten Teil
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Bryonia
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Schmerzen allgemein
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geringste Bewegung verschlechtert
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Symphytum
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Knochenbrüche
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regt die Heilung/Produktion von Knochengewebe an
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Hypericum
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Verletzung von Nerven, oder Schleudertrauma
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Schmerzen nach Quetschung der Fingerspitzen, Steißbeinprellung, Wirbelsäulenstauchung- Verletzung
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Aconit
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Traumatische Unruhe zum Teil mit Todesangst
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Ruhelosigkeit, Panik
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In allen fraglichen Fällen und fortbestehenden Beschwerden muss ein Arzt, Notarzt oder geeigneter Therapeut zu Rate gezogen werden.
©Heike Dahl