Tatort und der Wert der Pflege

Die Pflege eines vermeintlich schwer kranken Kindes wurde gestern im Tatort: Häschen in der Grube zum Thema. Vermeintlich, dieses Wort muss man schon hervor heben, denn so wurden für eine medizinische Studie gesunde Kinder im Osten gekauft und durch die „Impfung“ eines Gen krank gemacht. Sie haben dadurch eine Leukämie bekommen, an der zwei forschende Ärzte die Wirksamkeit eines neu entwickelten Medikaments testeten. Eine besondere Form des Kindesmissbrauchs.

Das die Kinder in eine Pflegefamilie kamen, so argumentierte ein Verdächtiger, sei rein wirtschaftlich gedacht. 3000 Euro würden die Pflegeeltern pro Monat erhalten dafür, natürlich unter den Spielregeln, die die fiktive Stiftung aufsetzte. 3000 Euro und dies sei billiger gewesen als sie in ein Heim zu geben. Ob das Argument nun real stimmt oder nicht, vermag ich jetzt nicht zu sagen. Aber so beinhaltet die Aussage mit etwas ganz anderes: Der Wert der Pflege eines schwer kranken Kindes. Denn nimmt man den Aufwand wirklich ernst, so ist gerade in den schweren Krisen eine zeitaufwendige „auffangende“ Betreuung notwendig. Muss man dafür Professionelle einstellen, die haben ihren Preis, der sich mindestens um 30 Euro dreht (Pflegedienst).

Sicherlich, der „Lohn“ von 3000 Euro ist nicht wenig und knüpft sich an gewisse Bedingungen, die unter anderen Umständen vielleicht eher hinterfragt werden würden, dürfen wir vermuten im Film, und im Heim wäre das Risiko, dass die Ärzte mit ihren Aktivitäten aufliegen, viel höher gewesen.  Da denkt man als Zuschauer allein schon das Behandlungsverbot, welches hätte stutzig machen können. Neben der Bestechung des Heimleiters hätte man vielleicht auch noch etwas für das Personal an „Zuschüssen“ fürs Schweigen zahlen müssen.

Wie auch immer, neben den traurigen Tatsachen gegenüber dem jungen Menschenleben und dem Mord, verdient die Bezifferung des Werts der Pflege doch ihre Aufmerksamkeit und zeigt damit ihre wichtige Rolle in der Gesellschaft auf.

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