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Ärzte weiterhin abhängig von Pharmareferenten
Initiativen, die den Einfluss der Pharmaindustrie auf Informationen und Verschreibung kritisch hinterfragen, haben es schwer in Deutschland. Das könnte man aus einer Studie des Ärzteverbands “Virchowbund” folgern, in der Ärzte zum Nutzen und zur Akzeptanz von Pharmareferenten befragt worden sind. Danach bezeichnen nur 11,1% der Ärzte sich als “zurückhaltend” im Umgang mit Pharmaberatern – gegenüber 2006 ein Rückgang um 3%. Am beliebtesten sind die “Fortbildungsangebote” (2008: 77,8% – 2006: 82,8%). Fast 70% bewerten die Übergabe von Medikamentenmustern als sehr positiv. Der Trend zur Vereinsamung hält in den Arztpraxen an: Für 64,6% ist schon der Kontakt zum Pharmareferenten ein positiver Aspekt, 2006 waren es erst 51% der Ärzte, die sich freuten, mal ein anderers Gesicht zu sehen. Möglicherweise sind die Pharmareferenten/-referentinnen auch attraktiver geworden – das wurde leider nicht erfragt.
Für die Sponsoren der Studie, die Pharmakonzerne Bristol-Myers Squibb (BMS), Grünenthal, Merck/Serono, Pfizer und Takeda ein erfreuliches Ergebnis. Trotz Einsparungen im Pharmaaussendienst, der verstärkten Rekrutierung über Leiharbeitsfirmen (“Dienstleister”) und Einschränkungen bei den Motivationsgaben hängen die Ärzte ungebrochen an den Lippen der Pharmaindustrie-Repräsentanten.
Behörden in den Niederlanden untersuchen Einflussnaheme…
Wegen Einflussnahme auf Experten, die an der Empfehlung zur HPV-Impfung beteiligt sind, sind in den Niederlanden die Büroräume von Sanofi Pasteur MSD (SP MSD) und GlaxoSmithKline (GSK) durchsucht worden. Die Mitglieder des “Gezondheidsraad” sollen, ähnlich wie die Ständige Impfkommission (STIKO) beim Robert-Koch-Institut (RKI) in Deutschland, als unabhängige Experten über die Empfehlung und Aufnahme von Schutzimpfungen in den Impfkatalog entscheiden. Das berichtet das niederländische Fernsehen im Magazin Zembla. Danach hätten die Inspektoren interne Dokumente beschlagnahmt (übersetzte Version), wie z. B. E-Mail-Austausch mit Ärzten, Informations-, Marketing-Pläne, Verträge mit Ärzten und Wissenschaftlern und Anweisungen für Ärzte beim Umgang mit Patienten.
So wie ich es verstanden habe, wird in den Niederlanden die HPV-Impfung von den Krankenkassen oder den Behörden nicht bezahlt und die beiden Impfstoffhersteller haben in den letzten Monaten das Lobbying und Marketing intensiviert, um eine positive Entscheidung zu beeinflussen.
GSK hat eine “Razzia” bestritten und verweist auf einen angemeldeten Besuch und die volle Zusammenarbeit des Unternehmens mit den Behörden.
In Deutschland sind nur fünf von 16 Mitgliedern der Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert-Koch-Institut (RKI) ganz oder weitgehend frei von finanziellen Verbindungen zu den Herstellern von Impfstoffen. Was niemanden bisher gestört hat.
[Hat tip: Pharmalot]
Zufrieden? Ja, nein, vielleicht…
Hallo an alle! Wer meine kurze Vorstellung zu Beginn des Blogs gelesen hat, der weiß, dass ich mich an dieser Stelle in erster Linie mit der Telemedizin beschäftigen wollte. Das Thema finde ich nach wie vor sehr spannend, aber auch abseits davon sto