Seit diesem Jahr, in der öffentlichen Presse beinahe unbemerkt, hat sich die seit 2008 bekannte Vorratsdatenspeicherung erweitert. Die Internetprovider müssen das Surfverhalten, Mailkontake etc für vorerst sechs Monate speichern. Nutzungsprofile, Kontakte, Vorlieben lassen sich so mit Leichtigkeit erstellen, benutzen und verkaufen. Desweiteren gibt es Überlegungen, das Betreiber von Webseiten zum Protokollieren verpflichtet werden sollen, oder es zumindest erlaubt werden soll. Außerdem soll das BSI weitreichende Abhör- und Auswertungsbefugnisse bekommen.
Insgesamt hat die Verschlüsselung von Mails oder das Anonymisieren beim Surfen kaum die breite Masse erreicht, es erscheint noch nicht praktikabel, überzeugende Argumente verpuffen häufig in der “Nichts zu verbergen”-Einstellung.
Das Blog Daten-Speicherung.de hat sich jetzt mal die Mühe gemacht und bestehende Anonymisierungsdienste getestet, vor allem ob Logfiles geschrieben werden, in welche Land die jeweilige Firma ihren Sitz hat und wie sich die Kosten zusammensetzen. Der Test findet sich auf der Homepage oder als PDF zum herunterladen.
Diese Dienste erfüllen nicht nur den Zweck, eigene Verbindungen zu anonymisieren, sondern vor allem im Zuge der fortschreitenden mobilen Nutzung die Verschlüsselung der Internetverbindungen in fremden/öffentlichen Netzen.