Vor wenigen Tagen erschien ein aufsehenerregender Artikel in der FAZ. Eine von der Universität München geleitete Forschergruppe bezeichnet darin die routinemäßige Entfernung der Lymphknoten "als nicht mehr zeitgemäß". Eine weitere provokante Aussage der Mediziner: "Metastasen metastasieren nicht".
Lesen Sie hier weiter…
Related Posts
Das vorausschauende Leben
Eine finanzielle Notlage, eine Beziehung kurz vor dem Auseinanderbrechen, eine Erkrankung, die vielleicht tödlich endet – Hoffnung zu haben, wenn eigentlich alles dagegen spricht, ist eine hohe Kunst. Oft scheint es eine Frage des Charakters zu sein, ob einem Menschen diese Kunst gelingt. Was kann man tun, wenn man sich zu schwach fühlt? Wenn man […]
Therapieatlas: Ölziehen
Man nehme einen Teelöffel voll Pflanzenöl in den Mund und spüle diesen darin umher. Tara konnte es kaum glauben. Wie sollte das Herumkauen auf Öl die eigene Gesundheit verbessern? Das ergab keinen Sinn. Doch nachdem sie diese ungewöhnliche Therapie begonnen hatte, wandelten sich ihre Zweifel in Überzeugung. „Ich fing mit dem Ölziehen vor sieben Monaten […]
Ist Tagungstourismus unnötiger Luxus?
Mit Geschäftsreisen erwirtschaften Fluglinien einen grossen Teil des Umsatzes, was in Krisenzeiten besondert hart zum Tragen kommt. Zu den guten Kunden gehört auch die Pharmaindustrie, die den weltweiten Medizinkongress-Zirkus am Laufen hält. Ist dieser Tagungstourismus noch angemessen?
Unnötiger Luxus, meint Malcolm Green, ein emeritierter Professor, in seinem Beitrag im British Medical Journal.
Er rechnet vor, dass alleine die Flüge der Teilnehmer zu 20 grossen Medizinertagungen in den USA jährlich einen Ausstoss von 600000 Tonnen Kohlendioxyd erzeugen. Das entspräche dem “Kohlenstoff-Fussabdruck” von einer halben Millionen Indern oder die Menge, die 120 Millionen Bäume im Regenwald aufnehmen. Die Energie für die Hotels, Kongresszentren und das Damenprogramm für die Begleitung nicht eingerechnet.
Alternativen gibt es bereits. In den Kommentaren zu dem Artikel berichtet ein Arzt von einer virtuellen Konferenz an der 1600 Hausärzte aus 65 Ländern teilgenommen hatten. Wenn der Tagungstourismus wegfallen würde, wäre das besonders für Medizinjournalisten bitter. Die kämen nicht mehr an nette Orte und in schicke Hotels, die sie sich privat nie leisten könnten.