Darmkrebsvorsorge, eigentlich eine sinnvolle Einrichtung denke man an die vielen Kolonkarzinome, die dadurch verhindert oder früh entdeckt werden können. Auch wenn die Untersuchung für viele sicherlich nicht ganz angenehm erscheint, gibt es doch ausreichend Sedierungsmöglichkeiten, um es dem Patienten so angenehm wie möglich zu machen. Die Veröffentlichung der S3-Leitlinie “Sedierung in der gastrointestinalen Endoskopie” aus dem November 2008 nimmt Spiegel Wissen zum Anlass, sich ein wenig über die Sedierung bei der Vorsorge auszulassen.
Riskante Vorsorge? Jedes Jahr lassen sich drei Millionen Menschen in Deutschland Magen und Darm spiegeln. Doch die verwendeten Narkosemittel sind schwierig zu kontrollieren – bei falscher Dosierung drohen Herzversagen und Koma. Zwar gibt es eine Lösung, aber die ist vielen Kliniken zu teuer.
Glücklicherweise gibt es ja nun die Leitlinie, die alles besser machen wird.
S3-Leitlinie „Sedierung in der gastrointestinalen Endoskopie“ 2008 (AWMF-Register-Nr. 021 / 014)
Zusammenfassung der S3-Leitlinie „Sedierung in der gastrointestinalen Endoskopie“
Erfahrene Intensivmediziner und Anästhesisten während der Spiegelung anwesend und Vitalfunktionen überwachend, keine kalten Flure mehr, wo Patienten unbeobachtet rumliegen und langsam wach werden…
Doch die Umsetzung erfordert Personal und kostet vor allem Geld. Ob sich alle Kliniken darauf einlassen werden, ist fraglich. Hinzu kommt, dass Personal extra ausgebildet werden muss. Noch ist die Leitlinie jung, es wird vermutlich eine Weile dauern, bis die neuen Regeln durchsickern. Der Münchner Gastroenterologe Winfried Roland Schatke befürchtet daher: “Letztlich wird es erstmal weiterlaufen wie bisher, man kann nur hoffen, dass nicht allzu viel passiert.”
Wenn Spiegel Wissen erreichen wollte, dass sich noch weniger zu einer Vorsorgeuntersuchung entscheiden…