Tumor ist nicht automatisch Krebs!
Ein Tumor ist in der Medizinersprache zunächst einmal nichts weiter als eine Gewebeschwellung. Ein Grützbeutel, der sich vorwölbt; ein Aknepickel, der blüht; ein „Horn“, das einem auf der Stirn nach einer Schädelprellung wächst – all das sind Tumore.
Ein Tumor (eine Schwellung) kann durch eine Krebsgeschwulst hervorgerufen werden, ist aber viel häufiger Merkmal einer anderen, meist harmloseren Erkrankung.
Beispiel: Für die Diagnose einer Entzündung gilt die Feststellung von fünf Symptomen (Krankheitszeichen): Tumor (Schwellung), Rubor (Rötung), Calor (Hitze), Dolor (Schmerz) und Functio laesa (eingeschränkte Funktion).
Nehmen wir als Beispiel den Schweißdrüsenabszess in der Achselhöhle, gelten für ihn die Zeichen der Schwellung, der Rötung, der Hitze und des Schmerzes, dazu lässt sich der betroffene Arm nicht mehr so gut bewegen.
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Der Hausarzt – ein Auslaufmodell
Manchmal kommt ja alles auf einmal. Erst ist mir vor ein paar Wochen über das Wochenende der Kühlschrank ausgefallen und …
Unnötigkeiten
Die Oberen wissen unsere Arbeit nicht zu würdigen. Das sagte gestern ein Assistentenkollege. Und ja, irgendwie kommt es mir manchmal auch so vor. Zumindest habe ich manchmal das Gefühl die wollen mich verschaukeln. Hier drei mehr oder weniger aktuelle Beispiele, wo ich mich wirklich gefragt habe, ob das so sein muss und einem produktiven Miteinander förderlich ist.
1) Doc Blog ist in der Ambulanz, steht am Waschbecken und zieht Medikamente auf. Der Oberarzt steht hinter ihm, mit dem Rücken zu Doc Blog.
Doc Blog hört einen Patienten an der Tür sagen: Kann ich das hier abgeben?
Oberarzt: Sicher. – Zu Doc Blog (der die Situation immer noch nicht sieht und weiterarbeitet): He, kümmer’ Dich mal um Deine Patienten. Nimm ihm das mal ab.
Doc Blog wundert sich. Hatte er den OA nicht direkt hinter sich gehört? Und das Rascheln einer Röntgentüte?
Er dreht sich langsam um, und sieht, klar, den OA mit einem Röntgenbild in der Hand direkt neben dem Pat. stehen, der ihm seine eigene Röntgentüte entgegenhält.
Während er mit der senkrecht gehaltenen Spritze, auf der immer noch die Glasphiole balanciert, den Raum durchquert, wundert Doc Blog sich immer mehr. Dann jongliert Doc Blog die Röntgentüte einhändig aus dem Griff des Patienten und knallt sie dem OA, der immer noch das eine Bild studiert vor den Latz und mault: “Klar, kann ja alles gleichzeitig machen, auch während ich mit spitzen Gegenständen hantiere…” Der OA hat nicht mal aufgesehen.
2) Es ist Zeit für die Visite, plötzlich stehen zwei Oberärzte vor Doc Blog. Einer geht ins Zimmer eins, der zweite stürmt los in Zimmer zwei und ruft Doc Blog hinterher: Los, schnell, ich muss in den OP.
Hin- und hergerissen zwischen den Fronten entscheidet sich Doc Blog, wenigstens dem OA in Zimmer eins zu sagen, daß er kurz warten muss, bis der zweite OA “abgearbeitet” ist. Wie sich schnell herausstellte keine weise Entscheidung. Auf die Meldung, Doc Blog würde eben mal in Zimmer zwei gehen, ist OA eins dekompensiert: Was das denn solle, er wolle Visite machen, und er müsse ja auch in den OP und er würde bestimmt nicht allein Visite machen und Doc Blog solle ja schließlich auch wissen, was er mit dem Pat. besprechen würde.
Ehm, ja, aber gilt das nicht auch für Zimmer zwei und OA zwei?
Keine Widerrede
Bis Doc Blog in Zimmer eins fertig war, kam ihm OA zwei schon auf dem Weg in den OP entgegen. Zum Glück hatte die Schwester was mitgeschrieben.
3) Vor einer OP, beim Waschen, beschliessen der OA und Doc Blog das weitere Procedere für eine Patientin. Doc Blog weiß, daß er lange im OP sein wird und möchte der neuen Kollegin auf Station dies als Arbeitsauftrag aufdrücken.
1. Versuch: Doc Blog bittet die Anästhesistin, die Kollegin anzufunken.
Anä: “Haste die Nummer?”
Doc Blog: “Nein, aber kannst Du die nicht nachsehen?”
Anä: “Nein.”
Doc Blog denkt nur, wie jetzt, du hast Computer, Telefon, Internet und vor allem, du bist nicht steril? Wo liegt das Problem?
2. Versuch an den OP-Springer:
Doc Blog: Habt Ihr die Telefonnummer der neuen Kollegin auf der Liste?
Pfleger: ???
Doc Blog: Na, ihr habt doch eine Liste aller Nummern.
Pfleger: Ja, am Schrank.
Doc Blog denkt sich nur: Okay, so wird das auch nix.
Und stapft steril durch den OP, klettert über Kabel und quetscht sich an abgstellten Kästen vorbei, aber der Weg in den Raum ist komplett blockiert, er kommt gar nicht in die Nähe des Schrankes.
Abgelenkt durchs Abdecken.
15 Minuten später, 3. Versuch, wieder an den OP-Springer.
Doc Blog: Könntest Du bitte so nett sein und Dani für mich anrufen?
assist. OP-Pflege: Dani? Achja…
Vom Springer gar keine Reaktion.
30 Minuten später, 4. Versuch wieder an den Springer.
Doc Blog: Könntest Du bitte so nett sein und Dani für mich anrufen?
Diesmal klappt es, ich will ihr nur was ausrichten lassen, so daß der OA auch hört, was ich will.
5. Seine Reaktion.
OA: Ach, das musst Du doch nicht jetzt klären, das kannst Du auch heute nachmittag machen, wenn Du raus kommst!
Doc Blog: ??? Hatte er das vorhin nicht genau andersrum gesagt?
Diese Art von Aktionen finde ich unnötig, ermüdend, kräfteraubend und vollkommen sinnfrei. Warum müssen wir uns denn gegenseitig noch das Leben schwer machen? Ist ja so schon nicht einfach genug.
Und ich frage mich auch, ob die OÄ überhaupt merken, wie sehr sie uns bewußt oder ungewollt drangsalieren und wie oft wir tatsächlich versuchen, alles möglich zu machen, um es ihnen recht zu machen. Sowas zermürbt.
Doc Blog
Update 1: Am Freitag fragte mich Oberarzt eins, warum ich denn in der Visite mit Oberarzt zwei (eben in jenem Zimmer zwei, das mich nie gesehen hatte) nicht aufgepaßt hätte.
Update 2: Auch am Freitag beschwerte sich eine Pat., daß sie eine (?!) Stunde auf ihr Zimmer warten mußte. Mal abgesehen davon, daß ich in vielen Hotels länger warten mußte, konnte ich das Problem der Dame sehr einfach damit erklären, daß die Dame (zweiter Punkt im OP) etwas später in den OP abgerufen worden war, weil die Vorop sich etwas verzögert hatte. Kommentar der “netten Dame” war nur, daß das ja wohl alles eine Unverschämtheit sei und sie immerhin schon seit Wochen für diesen Tag angemeldet sei und sie würde sich nun beschweren…
Bitte, bitte, aber diesem Verhalten fehlen mir doch wirklich die Worte…
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Morgen um 10 Uhr öffnen oben bei uns auf dem Königstuhl in Heidelberg wieder das Max-Planck-Institut für Astronomie (MPIA) und das Haus der Astronomie (HdA) ihre Türen. Mit das schönste an solchen Tagen der Offenen Tür ist, dass die wissenschaftlichen Öffentlichkeitsarbeiter (wie ich in diesem Falle) dabei eine vergleichsweise kleine Rolle spielen, sondern dass die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler engagiert bei der Sache sind und wirklich gute Ideen umsetzen, ihre Forschung allgemeinverständlich zu erklären. Gestern waren die entsprechenden Stationen in den… weiter