Cash beim Arzt – bald Realität?

Vorkasse beim Arzt war in den letzten Wochen der Aufreger in deutschen Arztpraxen. Zu Recht, denn bei Kassenleistungen fehlt hier die rechtliche Grundlage. Die unruhigen gesundheitspolitischen Zeiten setzen sich fort. Streiks der Ärzte sind wieder schwer angesagt und der Gesundheitsexperte der SPD, Prof. Karl Lauterbach, meldete sich vergangene Woche zu Wort. Im Interview mit der Ärzte-Zeitung forderte er die Abschaffung der Kassenärztlichen Vereinigungen und Rechnungen vom Arzt für alle.

Eigentlich ein Fürsprecher der Ärzte, der charismatische Mann mit der Fliege. Bestärkend stellt er fest, dass die aktuelle Honorarreform keinerlei Fortschritt gebracht hätte und eine 2-Klassen-Gesellschaft in der Medizin endlich abgeschafft werden solle. Starke Worte. Wie soll das nun vor sich gehen laut Prof. Lauterbach?

  • Abschaffung der Kassenärztlichen Vereinigungen
  • (Privat)ärztliche Rechnungen für alle Krankenversicherten. Das heisst: Es gibt eine Gebührenordnung für alle (”GOÄ für alle”). Jeder Patient bekommt eine Rechnung vom behandelnden Arzt (oder zahlt Cash). Diese Kosten kann er sich dann von der Krankenkasse rückerstatten lassen (Wie es bei Privatversicherten üblich ist).

Nun, die genannten Punkte sind nicht wirklich neu. Diese Gedanken gibt es, mit Verlaub, schon seit 20 Jahren. Aber richtig ist, dass etwas passieren muss, denn sonst geht den Ärzten tatsächlich der Nachwuchs aus. Mittlerweile wirbt das Bundesland Sachsen in Österreich um Ärzte (Deutsches Ärzteblatt vom 16.3.09). Ausserdem stehen dieses Jahr Bundestagswahlen an und da müssen schliesslich innovative Vorschläge gemacht werden.

“Schau mer mal” kann ich da nur sagen.

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