Die heute noch sehr oft durchgeführten Entgiftungsbehandlungen reduzieren sich im Wesentlichen auf die Behandlung der körperlichen Abhängigkeit und die Folgen der damit verbundenen Begleiterkrankungen.Sie zielen damit auf eine medizinische Betreuung der somatischen Störungen der Patienten.Dies ist immer dann der Fall,wenn die Behandlung nicht in Psychiatrien bzw.psychiatrischen Abteilungen,sondern in internistischen Abteilungen ohne ausreichenden psychiatrischen Konsiliardienst durchgeführt wird.
Es macht so gut wie keinen Sinn,immer neue Entgiftungsmaßnahmen durchzuführen und zu finanzieren,ohne zu versuchen,die einer Sucht vielfach zugrundeliegenden Ursachen zu erkennen und die Patienten zu motivieren,anschließend eine Entzugsbehandlung aufzunehmen.
Es ist deshalb geboten,die Entgiftungsbehandlungen weiter zu qualifizieren.Im Rahmen der Akutbehandlung muss neben der somatischen Behandlung auch eine Motivationsarbeit für weiterführende Maßnahmen durchgeführt werden.Dabei ist eine Zusammenarbeit verschiedener Fachkräfte und die Anwendung unterschiedlicher Therapien und Techniken erforderlich.
Orientierungshilfen für die Zeit nach der Entgiftung sind zu erarbeiten bzw.die Motivation für eine weiterführende Entwöhnungsbehandlung zu entwickeln.Eine so verstandene Entgiftungsbehandlung bildet eine entscheidende Schnittstelle zwischen den Patienten und der Gesamtheit des Behandlungssystems.