Im ARD-Morgenmagazin von heute beruhigt die Gesundheitsministerin Ulla Schmidt die Ärzteschaft nachhaltig.
“Kein Arzt weiß, was das 1. Quartal 2009 wirklich bringt. Da muss man erstmal abwarten, bevor man sich beschwert.”
Herrlich! Diese Aussage muss man sich als Arzt auf der Zunge zergehen lassen. Kein Arzt weiß, was er verdienen wird! Diese Feststellung soll die Gemüter beruhigen. Weiß Frau Schmidt eigentlich noch, was sie redet?
Zugegeben, die Aussage ist vollkommen zutreffend, aber gerade das ist ja eines der Probleme. Warum ist es nicht möglich, eine Honorarreform durchzuführen, die eine transparente Abrechnung zulässt. Aber nein, Umsatzzahlen lassen teilweise über ein halbes Jahr auf sich warten und sind überdies über Jahre noch nachträglich korrigierbar. Wie soll man da ein wirtschaftliches Unternehmen führen?
Von unserer Hausarzt-Praxis leben mehr als zwanzig Personen, und da soll es nach der undurchsichtigen Honorarreform eine Beruhigung sein, dass wir ja noch nicht wissen, was wir verdienen? Dabei glaube ich tatsächlich, dass es Frau Schmidt gar nicht so gemeint hat, weil das ja zynisch wäre. Aber wenn ihre Aussage nicht zynisch ist, dann ist sie unglaublich dumm.