Der Roll-Out (tolles Wort übrigens!) der elektronischen Gesundheitskarte verzögert sich und verzögert sich. Bald glaube ich irgendwie nicht mehr dran. (siehe: Elektronische Gesundheitskarte vor dem Aus?) Dabei kann ich es doch gar nicht erwarten, endlich doppelte (unbezahlte) Schichten zum Wohle der medizinischen Datenspeicherung auf Zentralservern zu leisten. is aber zur Zeit nich. Daher bleibt mir nur eins: auf Google Health auszuweichen.
Ich erzähle hier nichts Neues, denn diesen medizinischen Service bietet der Gigant schon seit 2008 an. Flugs also einen Account angelegt, das heisst, brauch ich eigentlich gar nicht, denn jeder hat doch wohl eh schon ein Konto bei Google oder? Damit gehts auch schon ans Eingemachte.
Ich gebe meine Dauerdiagnosen ein, also xxx, yyy und zzz. Obwohl, zzz lieber nicht, weil das keinen was angeht. Mist, alles auf Englisch, was war noch mal “Myelofibrosis, primary”? Ist das anstrengend, ich kriege gleich eine “Major Depression”. Dann die Medikamente: xxx, yyy und zzz, aber zzz nehme ich doch nur ganz selten, das lasse ich mal lieber weg.
Allergien, Testergebnisse, Impfungen und durchgeführte Untersuchungen kann ich auch noch einfügen. So, nun ist mein Profil vollständig. Doch jetzt kommt der tollste Punkt: – Share this profile: Da gebe ich nun einfach alle E-Mail-Adressen von den Personen ein, die meine Krankendaten einsehen dürfen. Jetzt nur noch einen Arzt suchen und ihm mein Profil mal zukommen lassen. Leider finde ich aber keinen Mediziner in meiner Nähe. Ein Hausarzt in den USA ist doch auf Dauer ein bisschen unrealistisch.
Google Health ist also nichts anderes als eine elektronische Krankenakte, ohne lästige Plastik-Karte, für jeden. Doktorspiele inklusive. So einen Account kann ich übrigens auch für eine andere Person anlegen. Wenn sich also unsere elektronische Gesundheitskarte nicht langsam anstrengt, kommt Google Health ins Rennen.
Wer mir jetzt noch seine E-Mail-Adresse zukommen lässt, bekommt meine Krankheitsdaten. Bitte nur ernst gemeinte Zuschriften. Und nur im Austausch mit den eigenen Leiden. So könnte übrigens auch die Zukunft des Chattens aussehen: Der Krankheits-Chat.