Notarzteinsatz: Auto auf dem Dach

Der Piepser gibt wieder einmal sein Bestes. 2.30 Uhr, Einsaaaatz !!! Die Sicherheitsschuhe angelegt, das Notarztjankerl umgehängt und ab gehts mit Blaulicht in die kalte Nacht hinein. Diagnose: VU (vürchterlicher Unsinn oder auch Verkehrsunfall genannt).

Immer wieder steigt das Adrenalin deutlich an, wenn man sich einer Unfallstelle nähert, so auch jetzt. Feuerwehr und Polizei sind schon vor Ort und verwandeln die Nacht in eine Blaulicht-Disco. Unwirklich flackern die unzähligen Menschen im peitschenden stroboskopartigen Licht.

Der Hauptakteur dieses Einsatzes ist ein PKW, der mitten auf der Durchgangsstrasse eines kleinen Ortes auf dem Dach liegt. Düstere Gedanken spielen sich in meinem Kopf ab. Sonst ist scheinbar niemand beteiligt. Ich nähere mich dem ramponierten Wagen und erkenne alsbald, dass sich niemand mehr darin befindet.

“Der ist einfach abgehauen!” haut mich ein Feuerwehrler von der Seite an. Überall Splitter, Dreck und Benzin. Die Strasse ist eine lange Gerade innerorts, kein Hindernis, keine Schikane. Es geht einfach nicht in meinen Kopf hinein, wie um alles in der Welt, es der Fahrer geschafft hatte, sein Fahrzeug auf den Kopf zu legen.

“War wahrscheinlich voll wie ein Eimer und läuft jetzt heim!” grummelt ein Polizeibeamter.

Toller Trick, ein kleiner Ausnüchterungsspaziergang und schon ist der Blutalkoholgehalt bei einem strassenverkehrsordnungs-sinnvollen Spiegel. Morgen, wenn ihn die Grünweissen dann irgendwann aufgegriffen haben, kann er wegen Suff am Steuer nicht mehr verknackt werden, dachte er sich wohl dabei. Allerdings hat er hierbei mit anderen Problemen zu rechnen.

“Gut, also nix mehr für mich zu tun” stellte ich irgendwie erleichtert fest und schaute nochmals in das Cockpit. Hier fiel mir dann ein Foto in die Hände: Eine sich räkelnde junge blonde Dame auf der Motorhaube eben diesen (jetzt schrottreifen) Autos. Schnell machte dieses Bild die Runde. Ein echter Lacher des Monats.

Zurück  ins Bett, gute Nacht und Piepser lass nach …

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