Notarzteinsatz: Die Belustigung

Es gibt viel über Tragisches aber auch über Lustiges bei Notarzteinsätzen zu berichten. In der Kategorie “Volksbelustigung bei der Anfahrt” ist diese Geschichte mein absoluter Spitzenreiter.

Ein schöner warmer Sommernachmittag (Mist, es schneit hier im Moment), angenehm weht mir eine leichte Brise ins Gesicht. Sonnenbrille auf, draussen sitzend. Einsaaatz!!! Wir befinden uns in Zeiten der Prä-Navigations-System-Ära. So musste also immer der notbedürftige Arzt auf dem Beifahrersitz die Landkarte hervorkramen und dem Rettungsfixierer den Weg weisen. Ich war durchaus fähig, eine Karte zu lesen, doch gibts manchmal undurchsichtige Wegsituationen und unklare Sackgassen.

Ab geht der Martin in ländliche Bezirke. Wir heizen an einer Dorfkneipe vorbei, gemütlich sitzen die Gäste draussen, die Sonne geniessend, biertrinkend. “Tatütataaa!!!” zum ersten. Es erfolgt eine kurze akkustische Störung.

Sackgasse, klar wir müssen auf die andere Seite, hier ist eine Schranke, zurück. “Tatütataaa!!!” zum zweiten, wieder an der Beizen vorbei. Die Gäste wundern sich etwas.

Wieder Endstation, hektisch blättern wir beide nocheinmal die Karte durch, das gibts doch nicht, umdrehen. “Tatütataaa!!!” zum dritten an der Kneipe vorbei. Lachende Gesichter nehmen wir nun wahr.

Da dieser Notarzeinsatz schon eine Weile her ist, und ich natürlich auch dementiell voranschreite, weiss ich nicht mehr genau, ob wir noch ein viertes Mal an der Station vorbeigehupt sind. Auf jeden Fall konnten sich die Gäste nicht mehr halten vor Lachen. Muss auch ein urkomisches Bild abgegeben haben.

Nun ja, was will ich sagen, wir kamen dennoch rechtzeitig am Ort des Geschehens an und der Patient wurde optimal versorgt. Heutzutage, mit Navigationssystem, kann einem so etwas natürlich nicht mehr passieren, oder?

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