Wieder mal Krankenhausschelte

Vorhin im Spiegel gelesen.
Ja, ich kann es nachvollziehen. In Krankenhäusern geht es so zu, je größer desto doller… nicht nur für Patienten, auch fürs Personal. Druck von oben wird halt gnadenlos nach unten weitergegeben, und am Ende kriegts der Patient ab.
Noch ein Zitat aus dem Artikel:

Nein, das Problem dieses Krankenhauses ist kein medizinisches. Nicht die Ärzte und Schwestern seien schuld an der Misere, wie mir eine Bekannte erklärte, die in der Klinikverwaltung…

Schmerzfreie Schmerzforscher (Update 3)

In dem heutigen Artikel der Süddeutschen Zeitung über den Fälschungsskandal um den Schmerzforscher Scott Reuben relativiert Prof. Edmund Neugebauer die Bedeutung der Fälschungen und der entsprechenden Leitlinien.

Die von Neugebauer mitverfasste Leitlinie zur Akuttherapie von Schmerzen, die von Pfizer mitfinanziert wurde, nimmt an einigen Stellen Bezug auf “Studien” Reubens. Diese waren wiederum häufig von Pfizer finanziert und präsentierten die einschlägigen Produkte des Geldgebers – Celebrex® (Celecoxib) und Lyrica® (Pregabalin) – stets in positivem Licht.

Für Neugebauer genügt es nun, wenn die entsprechenden Passagen “aus dem Text entfernt” werden.

Nicht Gegenstand des Artikels der Süddeutschen Zeitung sind Neugebauers eigene Interessenkonflikte in der Angelegenheit:

Potential Conflicts of Interest: Professor Neugebauer is a consultant for Pfizer for the Pain Free Clinic Initiative project and has received honoraria for lecturing at Pfizer Symposia.

Update: Auch der “Spiegel” scheint in Winfried Meißner einen Ansprechpartner gefunden zu haben, der nicht frei ist von finanziellen Verbindungen zu Pfizer.

Update 2: Und zu Mundipharma. Oxycodon war ja auch ein beliebtes Forschungsthema von Reuben.

Update 3: Die “Zeit” hat unter der treffenden Überschrift “Schmerzforscher im Pharmasumpf” neben Neugebauer auch noch Marcus Schiltenwolf gefragt:

Die Kernaussagen der Leitlinien müssten jedoch nicht geändert werden. Zwar verliert ihre Bedeutung etwas, wenn man die sechs, sieben zitierten Studien Reubens wegstreicht. Doch kaum ein Patient wurde deswegen grundsätzlich falsch behandelt oder hat falsche Medikamente verschrieben bekommen”, sagt Marcus Schiltenwolf, Vizepräsident der DIVS.

Auch Schiltenwolf ist, wie die Zeit zu erwähnen vergisst, als Pfizer-Berater unterwegs:

Dr. Schiltenwolf received consulting fees by Pfizer

Schmerzfreie Schmerzforscher (Update)

In dem heutigen Artikel der Süddeutschen Zeitung über den Fälschungsskandal um den Schmerzforscher Scott Reuben relativiert Prof. Edmund Neugebauer die Bedeutung der Fälschungen und der entsprechenden Leitlinien.

Die von Neugebauer mitverfasste Leitlinie zur Akuttherapie von Schmerzen, die von Pfizer mitfinanziert wurde, nimmt an einigen Stellen Bezug auf “Studien” Reubens. Diese waren wiederum häufig von Pfizer finanziert und präsentierten die einschlägigen Produkte des Geldgebers – Celebrex® (Celecoxib) und Lyrica® (Pregabalin) – stets in positivem Licht.

Für Neugebauer genügt es nun, wenn die entsprechenden Passagen “aus dem Text entfernt” werden.

Nicht Gegenstand des Artikels der Süddeutschen Zeitung sind Neugebauers eigene Interessenkonflikte in der Angelegenheit:

Potential Conflicts of Interest: Professor Neugebauer is a consultant for Pfizer for the Pain Free Clinic Initiative project and has received honoraria for lecturing at Pfizer Symposia.

Update: Auch der “Spiegel” scheint in Winfried Meißner einen Ansprechpartner gefunden zu haben, der nicht frei ist von finanziellen Verbindungen zu Pfizer.

Update 2: Und zu Mundipharma. Oxycodon war ja auch ein beliebtes Forschungsthema von Reuben.

Schmerzfreie Schmerzforscher

In dem heutigen Artikel der Süddeutschen Zeitung über den Fälschungsskandal um den Schmerzforscher Scott Reuben relativiert Prof. Edmund Neugebauer die Bedeutung der Fälschungen und der entsprechenden Leitlinien.

Die von Neugebauer mitverfasste Leitlinie zur Akuttherapie von Schmerzen, die von Pfizer mitfinanziert wurde, nimmt an einigen Stellen Bezug auf “Studien” Reubens. Diese waren wiederum häufig von Pfizer finanziert und präsentierten die einschlägigen Produkte des Geldgebers – Celebrex® (Celecoxib) und Lyrica® (Pregabalin) – stets in positivem Licht.

Für Neugebauer genügt es nun, wenn die entsprechenden Passagen “aus dem Text entfernt” werden.

Nicht Gegenstand des Artikels der Süddeutschen Zeitung sind Neugebauers eigene Interessenkonflikte in der Angelegenheit:

Potential Conflicts of Interest: Professor Neugebauer is a consultant for Pfizer for the Pain Free Clinic Initiative project and has received honoraria for lecturing at Pfizer Symposia.

Notarzteinsatz: Die Belustigung

Es gibt viel über Tragisches aber auch über Lustiges bei Notarzteinsätzen zu berichten. In der Kategorie “Volksbelustigung bei der Anfahrt” ist diese Geschichte mein absoluter Spitzenreiter.
Ein schöner warmer Sommernachmittag (Mist, es schneit hier im Moment), angenehm weht mir eine leichte Brise ins Gesicht. Sonnenbrille auf, draussen sitzend. Einsaaatz!!! Wir befinden uns in Zeiten der […]

Notarzt wanted

Sieben Uhr dreißig in der Früh.
Ende der Morgenbesprechung.
“Sonst noch was?” blafft Chef
Oberarzt räuspert sich.
“Wir haben momentan Probleme mit dem NAW-Dienstplan…”
“Hamse schomal in der Anästhesie gefragt?”
“Anästhesisten, Internisten… sogar alle Niedergelassenen… sieht dünn aus.”
“Und von Euch?”
Die Kollegen, welche sich melden sind selbstverständlich schon gut eingedeckt mit Diensten.
Chefs Blick bleibt auf Medizynicus hängen.
“Hab leider noch…

Leitlinien ohne Bedeutung für die Behandlungspraxis

“Die Fälschungen haben jedoch keinen Einfluss auf die bestehenden Handlungsempfehlungen”, sagt Neugebauer. Die Passagen, in denen Arbeiten von Reuben zitiert werden, würden nun einfach aus dem Text entfernt, “sie sind ohne Bedeutung für die heutige Behandlungspraxis”.

Soviel zum Thema Behandlungsleitlinien und welchen Stellenwert sie in Deutschland haben.

Prof. Neugebauer, Mitautor u.a. der Leitlinie “Behandlung akuter perioperativer und posttraumatischer Schmerzen” in der Süddeutschen Zeitung zu den Konsequenzen aus dem Betrugsfall Reuben.

Visite: Wohin mit den Händen?

Immer gern für Missverständnisse gut ist die Frage, wer gibt eigentlich wem die Hand. Die Antwort ist ganz einfach: Shakehands macht nur der, der die Visite führt. Das bedeutet, bei der Chefarztvisite der Chef, bei der Oberarztvisite der Oberarzt und bei der Visite durch den Stationsarzt der Stationsarzt. Alle anderen grüssen den Patienten freundlich, aber […]

Was können Eltern tun, wenn ihr Kind gefährdet ist?

Bei Kindern und Jugendlichen sollte man mit dem Suchtbegriff vorsicht walten lassen,da zwar die körperliche Abhängigkeit eintreten kann,die psychische Abhängigkeit aufgrund des kürzeren Lebensalters jedoch noch nicht verfestigt sein muss.Die Ausstiegschancen stehen immer im Vordergrund.Wie kann der beschriebene Teufelskreis durchbrochen werden?

Dafür gibt es kein Patentrezept,denn letztlich muss die Beantwortung dieser Frage an der Motivation ansetzen.Der Jugendliche muss diesen Zustand verändern wollen,sei es auf Druck von außen,zum Beispiel durch die Justiz,oder auch aufgrund von neuen Lebensumständen und Zielen.Der oder die Abhängige muss sich eingestehen,abhängig zu sein,und alle Ausreden als solche erkennen – zum Beispiel sich eingestehen,dass man das Rauchen nicht kontrollieren kann;

– Er oder sie muss konkrete und realisierbare Schritte erkennen können,die geeignet sind,aus der Abhängigkeit herauszuführen – zum Beispiel in Erfahrung bringen,wo welche Entzugsprogramme angeboten werden und welche am besten geeignet scheinen;

– Er oder sie muss sich diesen Willen zur Veränderung zutrauen – zum Beispiel indem man mit einem Freund eine Wette abschließt,dass man es schafft,oder sich andere Unterstützung holt;

– Er oder sie muss sich konkrete und kurzfristige Ziele setzen,wozu dieser Aufwand gut sein soll – zum Beispiel um Geld für einen lang gehegten Wunsch zu sparen,oder um nicht mehr von unangenehmen Gerüchen umgeben zu sein usw.Aus diesem Programm ergeben sich auch Hinweise zur Unterstützung,die Eltern geben können:Überprüfen Sie selbstkritisch Ihren eigenen Umgang mit Suchtmitteln und schließen Sie sich gegebenenfalls diesem Programm zusammen mit Ihrem Kind an!

Überprüfen Sie Ihre Einstellungen und Gefühle Ihrem Kind gegenüber;zeigen Sie ihm Ihre positiven Gefühle und zeigen Sie ihm,was Sie an ihm schätzen.Aber grenzen Sie sich gegenüber dem Drogenkonsum klar ab und stellen Sie Regeln im Zusammenleben auf,auf deren Einhaltung Sie bestehen sollten.

Es gibt keinen Grund für Schuldgefühle.Egal welche Fehler oder Versäumnisse Sie sich vorwerfen,Ihr Kind hat sich allein für die Droge entschieden und kann sich nur allein dagegen entscheiden.

Gehen Sie die Probleme offen an,vertuschen Sie nichts.Geben Sie keine finanzielle Unterstützung,solange Sie nicht sicher sind,dass sie nicht dem Drogenkonsum dient.Lassen Sie Ihr Leben nicht vom Konsum Ihres Kindes dominieren;führen Sie Ihr eigenes Leben und tun Sie viel Gutes für sich selbst.

Geben Sie Unterstützung für alles,was von den Drogen wegführt.Sie können viel für Ihr Kind tun,aber ihm nicht alles abnehmen.Dazu ist es meistens notwendig,dass Sie sich,und gegebenenfalls die gesamte Familie,Hilfe holen.

Diese finden Sie in Beratungsstellen und Elterngruppen,die sich speziell mit diesen Problemen auskennen.Für den Ausstieg ist oft auch eine stationäre oder ambulante Therapie notwendig,die über die psychosozialen Beratungsstellen oder auch Jugendämter eingeleitet werden.