Das Verständnis von kommunikativer Suchtprävention und damit die Praxis der präventiv Arbeit – hat sich in den letzten Jahren verändert,und weiterentwickelt.
Weder die früheren Methoden der Abschreckung,Mahnungen und Warnungen vor den Gefahren der Stoffe,noch die später praktizierte Methode „reiner“ Wissensvermittlung und wertfreier Informationen haben sich als geeignet erwiesen,Jugendliche vom Konsum der Suchtmittel abzuhalten.
Primärprävention wird heute nicht so sehr suchtmittelspezifisch,sondern vielmehr ursachen und ressourcenorientiert angelegt.Sie stellt nicht mehr die Wirkungen und Gefahren der Drogen in den Vordergrund,sondern sie arbeitet an der Entwicklung von Einstellungen und Verhaltensweisen bestimmter Zielgruppen,die diese befähigen soll, verantwortungsvoll mit sich und anderen umzugehen und dadurch die Risiken des Konsums so gering wie möglich zu halten.Eine so verstandene vorbeugende Arbeit stellt den Menschen in den Mittelpunkt,sein Leben in Gemeinschaft mit anderen,sein soziales Umfeld.
Im Rahmen „kommunikativer Maßnahmen“ bietet sie Projekte an,die geeignet sind,die individuellen und sozialen Kompetenzen der Menschen zu fördern:
die Fähigkeit,Beziehungen und Kommunikation zu gestalten,soziale Verhaltensweisen zu entwickeln,Probleme zu lösen und Belastungssituationen in Schule,Freizeit,Beruf und Alltag ohne Mißbrauch von Suchtmitteln zu bewältigen.
Menschen,die selbstsicher und beziehungsfähig sind,die über Strategien verfügen,auch mit schwierigen Lebenssituationen konstruktiv umzugehen,die sich darüber hinaus selbständig entscheiden können,auch gegen sozialen Druck,sind gegen Mißbrauch besser geschützt,als wenn diese Kompetenzen nicht oder wenig entwickelt sind.An diese Tatsache knüpft eine ursachenorientierte Arbeit an,die neben den einzelnen auch struktruelle Aspekte berücksichtigt.
Eine ursachenorientierte Arbeit kann nicht Ergebnis kurzfristiger Aktionen oder “highlights” sein.Um die geforderten Entwicklungsprozesse in Gang zu bringen,um Persönlichkeitsbildung,Beziehungs und Konfliktfähigkeit zu unterstützen,muß Prävention im Alltag der Einrichtungen verankert werden,in denen die Zielgruppen der Suchtprävention sich aufhalten:Jugendliche in Schulen und Freizeiteinrichtungen,die Kinder in Tagesstätten usw.