Das arznei-telegramm weist in seiner aktuellen Ausgabe auf den Service einer Firma hin, die weiß, was Pharmaunternehmen wünschen:
Auf den Internetseiten des Anbieters, des KOL (Key Opinion Leader)-Teams, finden wir unter der Überschrift “Opinion Leader Development” eine prägnante Funktionsbeschreibung von Meinungsbildern, die auch “thought leader” genannt werden: Sie “mögen nicht viele Rezepte ausstellen, beeinflussen aber tausende Verordner und damit Verordnungen durch ihre Forschung, Vorträge, Publikationen und ihre Teilnahme an Sachverständigensitzungen, Komitees, Herausgebergremien, Fachgesellschaften und bei der Entwicklung von Leitlinien und Konsensuspapieren”
Weiter heißt es auf den Internetseiten des Anbieters:
It is imperative that you know the OLs [Opinion Leaders, d. Verf.] in your market at a national, regional and local influence level as well as those ‘rising stars’. We can help you understand the needs and interests of your OLs, and hence align your strategy. We can identify, validate and segment the OLs in your therapeutic area. We can write a strategic development plan for your opinion leader initiative. We can also provide a part-time, contract medical science liaison (MSL) service until you build your own MSL group or to help facilitate introductions and relationships.
We can help you by providing the following services:
* OL Identification
* OL Validation
* OL Segmentation
* OL Strategic Development Plans
* Identification of ‘rising stars’
* Part-time, contract MSLs
Die Redaktion des arznei-telegramms schreckt angesichts dieser Offerte nicht davor zurück, erstmals in der Geschichte des Blattes das böse M-Wort zu Papier zu bringen:
Besonders folgenreich – und für Firmen erfolgreich – sind Meinungsbildner mit Mehrfachengagement, die beispielsweise den Vorsitz in Fachgesellschaften haben oder für diese sprechen. Die saloppe Bezeichnung “Mietmaul” oder “habilitierter Pharmareferent” bezeichnet ihre Rolle sehr treffend.