…einen schönen Beitrag zur Notarztjacke gibts übrigens hier.
Die haben zwar mein Buch seinerzeit ziemlich verrissen aber dafür kann man ein Kapitel daraus dort immer noch lesen.
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Meine Aktivität zur Relativitätskritik
Jocelyn Lopez und Ekkehard Friebe, eine Kritikerin und ein Kritiker der Relativitätstheorie, verbreiten zur Zeit über mich, ich betreibe massive Schmähkritik und eine langjährige Rufmordkampagne gegen sie auf der Blogplattform und im Forum von RelativKritisch. Das ist selbstverständlich nicht wahr. Nichts läge mir ferner, als Kritikerinnen der Relativitätstheorie persönlich anzugreifen. Meine Argumentation gegen Kritik an der Relativitätstheorie von Albert Einstein finden Sie hier auf SciLogs und in der FAQ meiner Website Relativitätsprinzip.info. Im Blog von Relativ-Kritisch.net bin ich nur gelegentlicher Leser.… weiter
Zwei Arten der Apotheker
Hier eine Beschreibung der zwei Arten als Apotheker, die man als Arzt so trifft und was in der Folge passiert.
1) Der freundliche Apotheker in seiner Privat-Apotheke, welchen man inkognito aufsucht um öh, kein Plan, ein Paracetamol oder so zu erwerben.
Der Apotheker verfällt hier meist pflichtbewusst in einen default-Vortrag, der mit „Und wenn es nicht besser wird, gehen sie zum Arzt!“ endet.
Es stellt sich bei mir nun das gleiche Gefühl ein, wie wenn ich Medikamenten-Packungsbeilagen lese:
„Sie wissen nicht, wie sie Bobbotrox dosieren sollen? Fragen ihren Arzt!“
„Sie haben eine Überdosis Gribsxixxanexal genommen? Wenden sie sich vertrauensvoll an einen Arzt!“
„Sie haben keine Plan wie man Ypjjup P 50 µg ausspricht? Arzt!“
So ein Arzt, der weiß das. Alles.
Paracetamol hilft nicht? Arzt!
Paracetamol macht blaue Flecke auf den Bauch? Arzt! … Öh … Ähm… ich glaube sie werden gerade ein Sams?! – Ein WAS? – Ja sorry ich muss mal ganz dringend meine Kollegen, einen Oberarzt und die Giftnotzentrale konsultieren. – Kann ich mir was wünschen?!
Für dererlei Probleme kann der niedergelassene Apotheker jetzt nichts, vermutlich weiß er auch die Antwort auf oben genannten Fragen und manchmal gibt man mir aber umsonst Taschentücher, was echt nett ist.
2) Der freundliche Krankenhausapotheker, der denkt er spricht mit einem hot-shot Arzt. Ich weiß auch nicht warum.
Aber was viel wichtiger ist: Krankenhausapotheker lösen ungelogen alle meine Probleme:
– Kann ich dieses komische Medikament über eine Magensonde geben? – Nicht so gern und hier Arzt habe ich für dich (mit Plan!) ausgerechnet wie du das über ein anderes Präparat mit Tropfen ersetzen könntest.
– Dieser Patient nimmt Methadon und wir führen das nicht in unserem Medikamentenvorrat (Der Patient hat auch keins mehr, kommt er doch geplant stationär ins Krankenhaus, wo alle Medikamente der Welt vorrätig sind!), AAARGHL, muss ich jetzt alles für den immer grimmiger werdenden Patienten und seine mich mehr und mehr hassenden Angehörigen umstellen? – Nein, ganz ruhig Arzt, nimmst du halt Ersatz-Präparat XY. Das haben wir da. – Ich bin so froh.
– Und meine Lieblingskonversation: Hier eine theoretische Frage, wir werden vermutlich nicht an Peramivir kommen? – Hä wieso? Wir haben selbstverständlich einen Notfallplan. Wir können das innerhalb von maximal 48h aus Japan importieren. – WTF, ernsthaft?!
Anmerkungen:
a) Dies ist ein Beitrag für die Blogparade von Pharmama
b) Peramivir ist ein intravenöses Antigrippemedikament. Das kann man in Deutschland nicht so einfach kaufen. In Japan schon.
c) Andere Medikamentennamen in diesem Beitrag sind möglicherweise erfunden. Öh ja.
Methylgroboxaid und Pentbozomsäure*
Und da war ich also der Arzt vom Dienst und die Aufnahmeschwester erklärte fröhlich: „Nur noch ein Patient da! Der hat Drogen genommen!“
Ah. Da lag vor mir ein schlaksiger Teenager, und tat so als würde er schlafen.
Daneben saß die Mutter, welche im Folgenden nach jedem meiner Sätze ihren Sohn wild zu rütteln begann und rief: „Jetzt antworte doch! Die Ärztin hat dich was gefragt!!“
Ich fragte also was denn los wäre, welche Drogen hier im Spiel seien und ob er nun irgendwelche Probleme hätte. Der Sohn „wachte“ kurz auf und erklärte mir er habe „Methylgroboxaid und Pentbozomsäure“ eingenommen.
„Huä?!“ sagte ich. Nein, das sagte ich nicht. Ich formulierte das irgendwie professioneller und der Sohn sagte nach dem entsprechenden „ANTWORTE!!! DIE ÄRTZIN SPRICHT MIT DIR“ nochmal „Methylgroboxaid und Pentbozomsäure“. Meine Drogenkenntnisse waren hier irgendwie nicht auf dem entsprechenden Expertenlevel angekommen, so dass mir das alles nicht weiterhalf. Die Mutter erklärte nun aber triumphierend, draußen warte auch ein Freund ihres Sohnes, der ein genaues Protokoll der Drogeneinnahme dabei habe. „Erstaunlich“, dachte ich und ging mir das Protokoll besorgen. Stolz überreichte der Freund mir einen zerknitterten Zettel, welcher unordentlich aus einem Spiralblock getrennt worden war. Mit Bleistift war eine komplexe Liste voller chaotischer Details und Drogeninsiderbegriffen notiert, die den Drogenkonsum der letzten sieben Tage meines Patienten beschreiben sollte. „Sonntag 8 x Methylgroboxaid auf Nase dann 2 x Pentbozomsäure, dann Pause für einen Tag, 6 x Methylgroboxaid …“ Diese Liste verwirrte mich noch viel mehr und ich googelte alle Begriffe im Internet. Danach rief ich die Giftnotzentrale an, die mir nach weiterer Analyse der Liste mitteilte, es bestände keine Lebensgefahr, aber wir sollten den Patienten mal aufnehmen. Es kam dann eine Stationsschwester vorbei um den Patienten mitzunehmen und ich übergab möglichst professionell klingend: „Joah und hier Herr Gauggl, mit einer Überdosis an Methylgroboxaid und Pentbozomsäure.“ Die Schwester nickte wissend und sagte: „Jaja, immer diese LegalHighs!“
*Dieser Beitrag enthält keine Garantie für korrekte oder konkret existierende Drogennamen.