ACHTUNG APRILSCHERZ!!! Medizinstudium 2.0: Ab 2011 wird im Internet studiert

Vorlesungen, Seminare und Praktika im Medizinstudium werden ab dem WS 2011/2012 der Vergangenheit angehören. Zukünftig werden Medizinstudenten per Internet zu Ärzten ausgebildet.

Dies entschieden die Landesprüfungsämter in kurzfristig anberaumten Verhandlungen mit dem Bundesministerium für Gesundheit, der ZVS und dem IMPP am frühen Vormittag.

Nach geheimen Dokumenten, die der Via medici online-Redaktion per Fax zugespielt wurden, sei das Medizinstudium angesichts der wirtschaftlich dramatischen Lage voraussichtlich ab 2011 in der derzeitigen Form nicht mehr finanzierbar. Etwa 13.000 Abiturienten beginnen jedes Jahr mit dem Medizinstudium, insgesamt studieren rund 60.000 junge Menschen in Deutschland Medizin, wobei ein einziger Studienplatz mit rund 150.000 Euro zu Buche schlägt. Angesichts der immensen Gesamtkosten, die vom Steuerzahler aufgebracht werden müssten, sei eine Weiterführung des Präsenzstudiums der deutschen Bevölkerung nicht länger vermittelbar, verlautbarte eine Mitarbeiterin des BGMs. Schon alleine das Superwahljahr 2009 zwinge zu Kompromissen.

Auf telefonische Nachfrage wurde uns detailliert erläutert, wie das Medizinstudium 2.0 ablaufen wird:

Die Studenten erhalten mit Ihrer Zulassung zum Medizinstudium Zugriff auf einen zentralen StudMed-Sharepoint, einem passwortgeschätzen Internetportal, auf dem das gesamte Studium stattfinden wird. Jeder Medizinstudent erhält über diesen StudMed-Sharepoint sukzessive Zugriff auf alle Inhalte, die für seinen jeweiligen Fortschritt im Studium relevant sind. So kann sich der Drittsemester eine Powerpointfolie zum Thema Physiologie des Herzens oder zum Zitratzyklus herunterladen und am heimischen Computermonitor anschauen. Für Kliniker sind darüber hinaus Praxisanleitungen vorgesehen, die Vorgänge wie Blutabnehmen nach dem Vorbild der Zeitschrift Via medici Schritt für Schritt mithilfe von Bildern erläutern.

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So ein Studium im Bett……. (Foto: Imagesource)

Ebenfalls auf dem StudMed-Sharepoint untergebracht sind Online-Kurse zu den jeweils relevanten Fächern. Hier kann der Student seine Kenntnisse spielerisch überprüfen.

Hat der Medizinstudent schließlich alle Lektionen durchgearbeitet, erhält er zu jedem Fach eine verschlüsselte Email mit IMPP-Prüfungsfragen, die er ohne fremde Hilfe – dies muss er im Vorfeld versprechen – beantworten muss. Schließlich erhält der Student den (virtuellen) Schein für das jeweilige Fach.

Der Kritik aus Fachschaftskreisen vorgreifend haben die Verantwortlichen darüber hinaus entschieden, dass auch praktische Fertigkeiten nicht zu kurz kommen werden: Jedes Jahr muss der Medizinstudent am obligatorischen Teddybärkrankenhaus in der nächstgelegenen Uni-Stadt teilnehmen. Hier lernt er an Kuscheltieren, invasive Eingriffe vorzunehmen und gleichzeitig mit fordernden Angehörigen umzugehen.

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Freude bei den ersten Praxisübungen (Foto: C. Völklein)

„Wir haben in den vergangenen Jahren an einigen Kliniken (Anm. d. Red.: u.a. in München und Würzburg) einen Teddykrankenhaus-Testlauf gestartet – mit großem Erfolg“, freut sich ein Sprecher des LPA Bayern. „Wir sind sicher, dass sich diese Teddykliniken mit Abschaffung sonstiger Präsenzveranstaltungen noch größerer Beliebtheit erfreuen werden.“

Das Praktische Jahr wird beibehalten, so unsere Informationen. Allerdings werden die Medizinstudenten im letzten Jahr wohl nur noch weniger verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen dürfen. „Blutabnehmen, Viggo legen und erst recht OP-Techniken muss man einfach geübt haben, das kann man nicht „einfach“ mit einer Bilderstrecke lernen. Aus diesem Grund wird es zukünftig spezielle medizinische Fachkräfte (SmF) geben, die solche Tätigkeiten an Stelle der Ärzte übernehmen.“

Die Medizinstudenten werden stattdessen im Praktischen Jahr lernen, einen Stationsbetrieb in Gang zu halten: Aufnahmetermine planen, Patienten im Bett oder Rolli in andere Abteilungen fahren, ihnen das Essen ans Bett bringen, Tabletten in Dispenser verteilen, und vieles mehr. „Und wenn Personalnot herrscht, muss ein Arzt eben auch mal die Besuchertoilette putzen.“

Eine Aufgabe, die auf jeden Fall weiterhin den Medizinern vorbehalten bleibt: die Leistungsdokumentation und das DRG-Codieren. „Hierfür haben ausgebildete Fachkräfte nun wirklich keine Zeit.“ Aber eigentlich werde sich für die Medizinstudenten nicht viel ändern.

Experten sehen diese Entwicklung im Medizinstudium durchaus positiv. Elternvereine zum Beispiel geben zu bedenken, dass gerade kinderreiche Familien profitieren, schon alleine, da die Kinder zuhause wohnen können und keine teure Wohnung in einer Uni-Stadt benötigen. „Die jährliche Fahrt zum Teddykrankenhaus ist dann auf jeden Fall drin“, freut sich eine Mutter im kurzfristig anberaumten Interview mit Via medici online.

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Studieren mit Kind: Zukünftig kein Problem mehr (Foto: stockdisc)

Auch die Universitäten sehen überwiegend Vorteile im Medizinstudium 2.0. Hier könne Personal entlassen, Mensen geschlossen und Hörsäle anderweitig genutzt werden, was eine kaum vorstellbare Kostenersparnis bedeute. Außerdem könne man endlich mal wieder in die Stadt zum Kaffee trinken gehen, ohne von Medizinstudenten überrannt zu werden.

Besonders freuen dürften sich die jetzigen Schüler, denn mit Einführung des Medizinstudiums 2.0 wird der Numerus clausus abgeschafft. „Wir haben nun eine unbegrenzte Anzahl an Studienplätzen – dass World Wide Web macht’s möglich“, schmunzelt eine Mitarbeiterin der Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS). Dass ihr Job akut gefährdet ist, sieht sie jedoch nicht. „Mit dem neuen Medizinstudium wird es einen Bedarf an „speziellen medizinischen Fachkräften“ geben – für diese Ausbildung ist auf jeden Fall ein Numerus clausus vorgesehen.“

 

ACHTUNG: DIES IST EIN APRILSCHERZ!!!

(Melanie)

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