ist eine Krankheit, deren Auswirkung im Falle des Fortschreitens messbar wird. Neben den Veränderungen der Persönlichkeit des Trinkers, gibt es handfeste Daten, die zum einen für einen Alkoholmissbrauch sprechen, zum anderen auch dessen körperliche Folgen nachweisen. Der Leber, als zunächst wichtigstes Organ in diesem Zusammenhang, wird hier ein eigener Artikel gewidmet. Übrigens, was jetzt folgt, ist tagtägliches „Geschäft“ eines Hausarztes.
Die Leber wird krank
Zunächst wird durch den chronischen Alkoholmissbrauch (Abusus) der Stoffwechsel geschädigt. Vor allem der Fettstoffwechsel wird beeinträchtigt, sodass es zur Ausbildung einer Fettleber kommt.
Die Fettleber
Ein typisches Zeichen bei der Blutuntersuchung ist die teils exzessive Erhöhung des Leberenzyms ɣ-GT. Die Frage nach den Leberwerten ist bei Trinkern zunächst einmal die Frage nach dieser ɣ-GT (sprich Gamma-GT). Gerade die alleinige Erhöhung dieses Laborwertes ist es, die den entscheidenden Hinweis bringt. Die restlichen Leberwerte sind lange Zeit nicht betroffen. Es geht also im Zusammenhang mit Alkoholmissbrauch nicht um die Leberwerte, sondern um den Leberwert. Während, je nach Messmethode, Werte von 40 – 60 U/l (Units pro Liter=Messeinheiten pro Liter) normal sind und Ärzte bereits empfindlich auf Werte knapp unter 100 U/l reagieren, sind im Falle der Alkoholkrankheit, Werte bis über 1000 U/l keine Seltenheit.
Ein frühes Zeichen des Alkoholmissbrauchs in der Blutuntersuchung ist die Vergrößerung der Erythrozyten (MCV=mittleres corpuskuläres Volumen), ohne dass diese an Qualität gewinnen würden. Isolierte ɣ-GT-Erhöhung und Erhöhung des MCV lassen die Alarmglocken beim Hausarzt läuten.
Leberveränderungen mit ausschließlicher Erhöhung der ɣ-GT können auch andere Gründe haben, beispielsweise Adipositas (Fettsucht mit extremem Übergewicht) oder Medikamentenmissbrauch. Seltener ist eine Hepatitis die Ursache, weil in diesem Fall die Kombination der Leberwerterhöhung eine andere ist. Unbedenklich ist eine Leberwerterhöhung erst, wenn alle möglichen krankhaften Ursachen ausgeschlossen sind.
Endstadium Leberzirrhose
Die fortgesetzte Vergiftung der Leber führt über die Fettleber zur Leberzirrhose. Während das Stadium der Fettleber noch therapierbar ist (Abstinenz), ist die Leber im Stadium der Zirrhose unwiderruflich geschädigt. Normales Lebergewebe wird zu nutzlosem Narbengewebe umgebaut. Je weniger funktionierendes Lebergewebe vorhanden ist, umso weniger kann die Leber ihren vielfältigen Aufgaben nachkommen. Letztlich führt ein Leberversagen zum Tode, denn eine „neue“ Leber für alkoholkranke Zirrhotiker gibt es nur in Hollywood (Beispiel Larry Hagman = J.R.Ewing).
Lesen Sie im nächsten Artikel mehr über die Begleiterscheinungen der Alkoholkrankheit
Lesen Sie zum körperlichen und geistigen Verfall im Verlauf einer nicht oder nur unzulänglich therapierten Alkoholkrankheit den Familienroman Der Verlust.