Vom Studium her habe ich mir folgenden Spruch eingeprägt: “Kinder sind keine kleinen Erwachsenen”. Eine Behandlung von Kindern ist also völlig anders als bei grossen Menschen. Daher gibt es sie, die Knilche-Ärzte. Und diese sind auch in der Tat etwas anders als die anderen Ärzte.
Charaktereigenschaften:
Unglaublich ruhig. Im Laufe der Jahre oftmals etwas schwerhörig, aufgrund der hohen Lärmbelastung seitens der kleinen Patienten. Verschmäht in der Regel einen weissen Kittel, um nicht wie ein Arzt zu wirken. Korthose nach wie vor beliebt. Gummibärchen als wichtigstes Utensil im Sprech-(Schrei)zimmer. Kumpelhaft. Kein dickes Auto in der Garage. Merke: Die Eltern müssen immer mitbehandelt werden.
Taktik um kleine Patienten zu untersuchen:
Bei Kleinkindern und Babys immer zuerst in die Ohren gucken, dann schnell Herz und Bauch untersuchen. In aller Regel fängt dann das grosse Brüllen an. Ideale Voraussetzung also um die Lunge abzuhören und die Mandeln einzusehen. Bei Verwechslung der Untersuchungsreihenfolge muss man nach einem Gummibärchen nochmal von vorne anfangen.
Bei grösseren Kindern ist der Bauch beim Untersuchen immer stark angespannt. Trick: Einfach mal über den Kindergarten oder Hobbies reden, und schon ist der Bauch butterweich. Falls er dann immer noch verhärtet sein sollte, ists vielleicht doch mal der Blinddarm (Appendizitis). Merke: Diese Taktik wirkt auch bei noch viel grösseren Kindern oft Wunder.
Spitznamen für den Kinderarzt:
Knilche-Arzt, Pimpfmediziner, Kleiner, Pädiater, Windelarzt, Flatulenzexperte, Facharzt für kleine Krankheiten.
Merke: Als Patient sollte man nach dem 40.Lebensjahr keinen Kinderarzt mehr aufsuchen. Hier wäre dann doch der Hausarzt der richtige Ansprechpartner …