Frühe primäre Sectio mit Folgen

Wissenschaftler von der Universität in Birmingham im US-Bundesstaat Alabama konnten nachweisen, dass ein zu früher Wunschkaiserschnitt das Baby unnötig gefährdet.

Alan Tita und Kollegen haben die Daten von 13.258 Frauen ausgewertet, die zwischen 1999 und 2002 auf Wunsch und ohne medizinische Notwendigkeit zum wiederholten Mal per Kaiserschnitt entbunden hatten. Jedes dritte Baby (35,8 Prozent) war vor Abschluss der 39. Schwangerschaftswoche auf die Welt geholt worden, meist in der 38. Woche (29,5 Prozent), manchmal sogar schon in der 37. Woche (6,5 Prozent).

„Unglücklicherweise haben die Neugeborenen nach einem solchen frühen Wunschkaiserschnitt häufiger gesundheitliche Probleme und müssen öfter intensivmedizinisch betreut werden“, betont Studienleiter Tita. Je früher der Geburtstermin gewählt war, desto häufiger hatten die Neugeborenen mit Atemproblemen oder einem gefährlich niedrigen Blutzuckerspiegel zu kämpfen, litten unter Infektionen oder mussten aus anderen Gründen ärztlich behandelt werden – teilweise sogar auf der Intensivstation.

Lag der Geburtstermin in der 38. Woche, hatten elf Prozent der Neugeborenen ernste gesundheitliche Probleme. Bei Babys, die in der 37. Woche geholt wurden, stieg die Komplikationsrate sogar auf 15,3 Prozent, ein Risiko, das vermeidbar wäre, folgern die AutorInnen. Kamen die Kinder in der 39. Schwangerschaftswoche zur Welt, beobachteten die ÄrztInnen immerhin in acht Prozent der Fälle ernsthafte medizinische Probleme.

(Tita, A. et al.: Timing of Elective Repeat Cesarean Delivery at Term and Neonatal Outcomes. NEJM: Volume 360:111–120/2009; DHZ 3/2009)

 

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