Eine an Konsum und Profitmaximierung orientierte Wirtschaftsweise,die globale Risiken billigend in Kauf nimmt,braucht manipulierbare,„betäubte“ Mitglieder,die bereit sind, ihre „Löcher in der Seele“ durch ein „immer mehr an Konsum“ zu stopfen.
Erwachsene Mitglieder,die zur Befriedigung ihrer wahren Bedürfnisse fähig sind,sich auch an einer konstruktiven Veränderung gesellschaftlicher Fehlentwicklungen aktiv beteiligen,dürften nicht im Interesse dieser Gesellschaft sein.
Die in der aktuellen Drogendiskussion stattfindende Fokussierung auf die Spitze des Eisberges,den illegalen Drogenkonsum und Verfolgung desselben mit der ganzen Schärfe rechtsstaatlicher Repressalien dient der Verschleierung und Ablenkung von den gesellschaftsstabilisierenden und erwünschten Suchtverhaltensweisen.
Diese sollen allerdings „kontrolliert“ ausgelebt werden und dürfen nicht zu unnötigen Kostensteigerungen führen.Darüber hinaus brauchen wir sog.Nichtsüchtige den Süchtigen,den Kranken,um von unserer eigenen alltäglichen Süchtigkeit und Destruktivität ablenken zu können,um unser geschöntes und verklärtes Selbstbild nicht in Frage stellen zu müssen.
Für viele von uns ist das Suchtmittel bzw.die süchtig entartete Verhaltensweise ein,wenn nicht gar das einzige Kompensationsmittel bzw. instrumentarium,um in dieser Gesellschaft adäquat zu funktionieren. „Vollgedröhnt“,„betäubt“ ertragen wir den Widerspruch zwischen unseren Bedürfnissen,unserem „Hunger“ beispielsweise nach zwischenmenschlicher Nähe und Liebe,nach körperlich/geistig/seelisch-spiritueller Ganzheit,nach einem Leben im Einklang mit der uns umgebenden belebten und unbelebten Natur,und dem,was wir tatsächlich bekommen.
In diesem Sinne ist Sucht bzw.Abhängigkeit Ausdruck massiver Beziehungsstörungen, Ausdruck eines emotionalen Mangelsyndroms,das sich im Bezug zur Gesellschaft,zum Mitmenschen,zur belebten und unbelebten Natur und in besonderem Maße zu uns selbst und unserem eigenen Körper widerspiegelt.