Ergebnis: In zwölf von 14 Gemüsegläschen waren Benzolmengen über einem Mikrogramm pro Kilogramm (μg/kg) bis zu 2,8 μg/kg enthalten. Zum Vergleich: Der Grenzwert für Trinkwasser liegt bei 1 μg/l. Benzol ist bekannt als Benzinbestandteil und Luftschadstoff sowie als Ausgangsstoff für diverse Chemikalien.
Vor allem in Alnatura Pastinake mit Kartoffeln und den Hipp Früh-Karotten mit Kartoffeln war der Benzolwert stark erhöht. Babylove und Babytime hingegen wiesen die geringsten Werte auf.
Wie gelangt Benzol in den Brei?
Babybrei wird lange und bei hohen Temperaturen in einem geschlossen System erhitzt.
Dr. Dirk Lachenmeier vom CVUA Karlsruhe:
Natürliche Inhaltsstoffe wie Betacarotin, Aromastoffe und Aminosäuren können unter Hitze zu sogenannten aromatischen Verbindungen umgewandelt werden. Dazu gehört auch Benzol.
Und Benzol sollte nicht unterschätzt werden: Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) kann nach dem gegenwärtigen Stand der Kenntnis für Benzol keine Menge angegeben werden, die als unbedenklich gilt.
Im Test zeigte sich auch, dass die Werte des im Tierversuch krebserregenden Furans in den meisten Gläschen erhöht waren. Bereits 2005 untersuchte Öko-Test Babynahrung auf Furan die aktuell gefundenen Werte sind nun sogar höher.
Furan bildet sich ähnlich wie das Krebsgift Acrylamid bei hohen Temperaturen und möglicherweise auch durch die Mischung mit Kohlenhydraten, Aminosäuren, Vitamin C und mehrfach ungesättigten Fettsäuren.
Skandal: Schon seit 2004 ist bekannt, dass der Schadstoff Furan in Babynahrung stecken kann. Jahrelang wurde dies ignoriert, gesetzliche Grenzwerte wurden nicht festgelegt es gibt lediglich Empfehlungen zur Minimierung. Laut den Herstellern sind die Mengen an Furan und Benzol, die sich bei der Zubereitung bilden, unvermeidbar.
Übrigens: Die Tester untersuchten ebenfalls sieben Karottensäfte für Babys auf Benzol. Ergebnis: Milasan Karotte ist als einziges Getränk benzolfrei, wohl auch, weil es zu 50 Prozent aus Wasser besteht