Medizinische Animationen sind gefragt. Mal als Schmuckbild, mal als Erklärungsversuch. Denn nichts ist einfacher für einen Arzt, einem Patienten anhand von bewegten Bildern eindringlich die Wirkungsweise, die Operationsmethode oder auch Krankheitsverläufe zu erklären. Die medizinische 3D-Animation macht das Verstehen möglich.
Doch was für die Kommunikation zwischen Arzt und Patient nützlich ist, ist auch für SchülerInnen vielversprechend. Biologieunterricht in 3D. Das weckt die Neugierde – auch gerade, wenn es um schwierige und nicht (an)fassbare Themen geht. Wie bei der Translation in der Genetik. Doch Bildlich ist das kein Problem. Dass weiß auch 3D-Artist Markus Schnatmann. Er hat einen kurzen Film “gedreht”, der sich genau mit dieser Thematik beschäftigt. Und was er genau gezeigt wird, erklärt er hier:
Das unaussprechliche Wort im Biologieunterricht lautet Desoxyribonukleinsäure. Das Wort ist so skurril, dass es in den Köpfen der meisten Schüler doch hängen bleibt und selbst nach Jahren noch schwache Erinnerungen hervorruft. Erinnerungen daran, dass in dieser merkwürdigen Doppelspirale das gesamte Erbgut von Lebewesen gespeichert ist.
Doch wie werden aus diesen Informationen sichtbare Merkmale? Warum ist eine Tulpe gelb, die andere Rot? Die meisten Eigenschaften lassen sich auf das Zusammenwirken von Enzymen zurückführen. Enzyme sind spezifische Eiweißverbindungen und wie diese entstehen, sollte eine Animation für den Schulunterricht möglichst verständlich darstellen.
In didaktischen Animationen ist der Spielraum für kreative Prozesse, Lichteffekte und ansprechende Oberflächen extrem gering. Alles was vom eigentlichen Geschehen ablenken könnte, fliegt raus. Das eng begrenzte Budget von Schulen und öffentlichen Medienzentren zieht dem 3D-Grafiker weitere Daumenschrauben an.
In Zusammenarbeit mit einem Biologie Fachlehrer der Oberstufe wurden folglich Bilder und Animationen entwickelt, die durch ihre Farb- und Formgebung eindeutig und gleichzeitig ansprechend sind.
So haben wir den t-RNS-Komplexen deutliche Formen ohne besondere Obenflächenstruktur gegeben. Um sie besser zu erkennen, haben wir sie im Verhältnis zu den Ribosomen größer dargestellt. Auch die Aminosäuren sind aus didaktischen Gründen farblich eindeutig und wesentlich größer, als im realen Bezug.
Codon und Anticodon wurden, ähnlich wie in den Lehrbüchern des Unterrichts, stark überzeichnet und mit eindeutigen Formen versehen. Die gesamte Messenger RNS ist in ihrer Farbzusammenstellung ein Resultat der verschiedenen Basen, die sich in Farbe und Form unterscheiden.
Zuletzt werden die Anfangsbuchstaben der Basen und die entsprechenden Aminosäuren eingeblendet. Dies ist der Übergang zum Unterricht. Dort findet sich in den Schulbüchern die Codesonne, also die Übersetzung der unterschiedlichen Basentriplets in die korrespondierenden Lebensbausteine, die Aminosäuren.
Der dargestellte Vorgang ist universell und findet in fast allen Lebewesen auf der Erde statt.
Die DVD wird Mitte des Jahres an alle deutschen Schulen und Medienzentren ausgeliefert.
Markus Schnatmann, Tri-Vision
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