Da sitze ich also wieder einmal im Stadium der postprandialen Müdigkeit, es ist dreizehn Uhr zwanzig und das Wochenende noch so drei, vier Stunden entfernt und auf meinem Schreibtisch liegt wieder mal oder immer noch ein Stapel der zu diktierenden Akten. Seufzend nehme ich also das Diktiergerät und lege los:
Sehr geehrter Herr Kollege, hiermit berichten wir Ihnen über den Patienten xyz, welcher sich von … bis.. in unserer stationären Behandlung befand…
Das sind Floskeln, die…
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Haleskojohogoktaxel und einen Plan mitgeben
Wahnsinnswoche 2023:35
In dieser Woche 135 Patientenkontakte und 7 Terminausfälle.
Sie erreichen mich telefonisch am Montag und am Donnerstag zwischen 14:30 und 15 Uhr. Da ich keine Psychotherapie anbiete und in den nächsten 12-16 Wochen ausgebucht bin, bitte ich von Terminanfragen abzusehen.
Nur wenn Sie in Wuppertal wohnen, können Sie in dringenden Notfällen derzeit noch ohne Terminvereinbarung in die offene Sprechstunde kommen – bei anhaltender Überlastung behalte ich mir aber vor, diesen Service einzuschränken.
Allein am Donnerstag kamen drei Leute rein, die verzweifelt Therapieplätze suchten. Es ist wirklich ein unzumutbarer Zustand, dass Wartezeiten von bis zu 18 Monaten im Raum stehen. Dabei sind wir doch psychotherapeutisch in Wuppertal mit 140%, in Remscheid mit 248% und in Solingen mit 234% massiv überversorgt (pdf)… ich versteh das nicht.
Was kann da schon schiefgehen:
Die jetzt verabschiedete Kabinettsfassung sieht vor, die Einzeldatensätze maximal 100 Jahre im FDZ zu speichern. Ursprünglich war die Datenverarbeitung auf 30 Jahre beschränkt.
Gesetzentwurf: Gesundheitsministerium will Daten 100 Jahre zentral speichern. heise.de 1.9.2023
Mittlerweile entwickelt sich das Gesundheitswesen immer mehr in Richtung Forschung, Vernetzung und digitale Medizin. Hier kommen viele Parteien ins Spiel, die nicht mehr ins klassische Vertrauensverhältnis zwischen Ärzt:in und Patient:in passen.
Wo hakt’s bei der Digitalisierung im Gesundheitssystem? digital pioneers 28.8.2023
Wenn das so kommt, dann kann ich hier vorzeitig dichtmachen:
Die an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmenden Leistungserbringer haben gegenüber der jeweils zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung nachzuweisen, dass sie in der Lage sind, Verordnungen von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln elektronisch auszustellen und zu übermitteln. Andernfalls soll die Vergütung vertragsärztlicher Leistungen pauschal um ein Prozent gekürzt werden.
Sanktionen beim elektronischen Rezept sollen ab 2024 greifen. Ärzteblatt 29.8.2023
Schizophren Erkrankte sind NICHT von Dämonen besessen, wie Ihnen pseudowissenschaftliche Veröffentlichungen weismachen wollen.
Soulfood: Adrian Sherwood – On-U In Space
Wahnsinnswoche 2017:05
In dieser Woche 149 Patientenkontakte und 15 Terminausfälle.
Hallo Landschaftsverband: es wäre schön, wenn ihr eure Klienten nicht so lange auf eine Kostenzu- oder -absage zum Betreuten Wohnen und zur Arbeitstherapie warten lassen würdet. Nach zwei Monaten sollte doch allmählich eine Entscheidung möglich sein. Im Einzelfall kann sowas zu erheblicher Verunsicherung führen, was die bisherigen Behandlungs- und Rehabilitationserfolge gefährdet.
Hallo Versorgungsamt: ich finde es fragwürdig, einen sehr depressiven, ängstlichen und schmerzgeplagten Menschen, bei dem ich detailliert eine massive Teilhabestörung nachgewiesen habe, mit einem GdB von 20 einzustufen. Da kann ich nicht anders und muss den Widerspruch unterstützen.
Auch das Gehirn kann mittlerweile gehackt werden…
Die Linksammlung “Pharmaziebibliothek” des DNEbM wurde vom Fachbereich Evidenzbasierte Pharmazie zusammengestellt. Sie bietet Zugang zu Datenbanken, Journalen, Tutorials und anderen Informationen mit Relevanz für die evidenzbasierte Pharmazie.
Fnord der Woche: Paranoia fördert den beruflichen Aufstieg.
Frauen mit Anorexie weisen auch nach Abklingen der Essstörung noch autistische Züge auf.
Antidepressiva könnten ihre Wirkung über eine allmähliche Veränderung der Genexpression entfalten, die die Stressantwort moduliert. Tipps zur Stressreduzierung: sprechen Sie weniger, atmen Sie tief durch, meditieren Sie öfter, rufen Sie einen alten Freund an, und hauen Sie sich nachmittags ein Viertelstündchen aufs Ohr.