Bitterstoffe (Amara)

Ginge es danach, dass dasjenige Kraut mit der höchsten Bitterstoffkonzentration auch am besten wirkte, dann gehörten Chinarinde, Enzian, Wermut und Tausendgüldenkraut zu den Hauptvertretern in dieser Wirkstoffgruppe. Dem ist aber nicht so.

Die anregende und tonisierende Wirkungen sowohl auf die Verdauungsorgane als auch auf die übrigen Bereiche des Organismus kommen nur zustande, wenn die Bitterstoffkonzentration nicht zu hoch ist.

Bei Appetitlosigkeit und Verdauungsschwäche lassen sich am besten leicht bitter schmeckende Nahrungsmittel dem Essen zufügen. Einige kleingeschnittene Radicchio-, Endivien- oder junge Löwenzahnblätter oder auch einige Grapefruitstücke, dem Salat hinzugefügt, wirken Wunder.

Ein probates Mittel stellt auch ein Glas Bier dar – es darf ruhig alkoholfrei sein – zum Essen getrunken fördert es den Appetit und die Verdauung besser als jede Bitterstoffpille.

Auch Küchenkräuter enthalten Bitterstoffe, allerdings auch geschmacksintensive ätherische Öle. Um eine sichere Bitterstoffwirkung hervorzurufen, müsste man das Essen mit den Kräutern überwürzen. Deshalb sind die sogenannten “fines herbes”, die “feinen herben Kräuter”, für unsere Zwecke nicht das Mittel der Wahl.

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