die Crux

jaja… liebevolle Hinweise meiner Mitbloggerinnen haben mich darauf aufmerksam gemacht, dass ich so lange nichts geschrieben habe. Wie Recht ihr doch habt, Mädels!

Der Punkt ist, hier steht nichts. Trotzdem beschäftigt mich dieses Blog doch sehr. Ständig erlebe ich lauter Situationen, die es wert wären, geschliffen ausgeschmückt einen Ehrenplatz auf diesen Seiten zu erlangen, und in meinem Kopf formuliere ich dann lauter lustige Anekdoten. Ich bräuchte eine Art Hirn-Twitter, damit diese lustigen Kommentare dann gleich hier auftauchen würden. Das wäre schön. Statt dessen komme ich dann immer gefühlte dreitausend Stunden später müde nach Hause, baue mir ernährungspädagogisch höchst fragwürdiges Essen ein und schlafe. Gefühlt habe ich im Moment tatsächlich kein Leben neben der Klinik. Gnah. Ich bin ein Zombie. Der Held der Urlaubsplanung hat hingekriegt, dass ich für zwei Wochen alleine auf der Station bin, und der OP-Gott ist mir gerade gnädig.

Jedes dieser beiden Punkte für sich ist natürlich ok, letzeres sogar eine wahre Wonne (Lob vom Oberarzt geht runter wie Öl, sag ich euch!), aber gemeinsam sorgt das dafür, dass ich die geliebte Klinik selten weniger als 12 Stunden täglich sehe, weil die Stationsarbeit halt bis nach der Nachmittagsbesprechung liegen bleibt. Argh. Aber man ist ja jung, wild und belastbar.

Am Samstag hatte ich Dienst. Also fuhr ich in die geliebte Klinik, und dann stand ich vor ihren Toren und habe mich ein bisschen so gefühlt wie damals, wenn ich zum Examens-Lernen in die Bibliothek gegangen bin. Man weiß man ist ein Held, und man weiß dass alle anderen einen schaudernd-bewundernd ob der schier unerträglichen Herausforderung anblicken, und man strafft den Rücken und schreitet hocherhobenen Hauptes in die Schlacht… hauptsache Fassade bewahren.

Naja. Ich stand halt noch lange vor der Tür, habe die Nase in die Sonne gehalten und ernsthaft über eine Alternativkarriere als Cocktailverkäufer in irgendeinem  Karibikdorf nachgedacht. Aber hilft ja nix. Der Dienst war dann auch ganz ok (bis auf das Überroll-Polytrauma, welches die Ambulanz kurzzeitig in ein Spladder-Movie-Set verwandelt hat), und ich kam zu meiner Mittagspause auf dem Dach (Top, bis auf den kasackförmigen Sonnenbrand) und konnte abends auch schön fernsehen. Da steh ich drauf, weil ich ja zu Hause keinen Fernseher hab. Termingerecht kam unser akuter Bauch um halb drei, damit war die Nacht dann auch gegessen. Sonntag habe ich dann auch hauptsächlich geschlafen. Mein Lieblingshobby derzeit, wie schon erwähnt.

Apropos, das werd ich jetzt auch wieder machen. Und feierlich Besserung geloben. Ich werde an dieser Hirn-Twitter-Sache arbeiten. Und dann werdet Ihr sehen, wie lustig und unterhaltsam und so und auch und ja nee….

gute Nacht!

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