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Kompetenzerweiterung
Ist ja an sich nichts Schlechtes.
Aber wenn die GÖG GmbH (Gesundheit Österreich) – ein Forschungs- und Planungsinstitut für das österreichische Gesundheitswesen – vorschlägt, dass in Zukunft das Pflegepersonal auch kleine operative Eingriffe durchführen soll/darf, reicht Augenrollen nicht mehr.
Wenn man in Ö als Turnus-Schani nichts lernt, weil man ausschließlich für Schreibarbeiten, EKGs schreiben und Blutdruckmessen eingesetzt wird, und sich das Pflegepersonal auf manchen Stationen noch immer gegen eine Kompetenzerweiterung in Richtung Infusionen anhängen und Blutabnahmen wehrt, ist dieser Vorschlag einfach nur lächerlich, kurzsichtig und dumm.
Liebe GÖG, wie wäre es mit einer Investition ins (Aus)Bildungswesen und einer Verbesserung der Lehre NACH dem Studium, sodass nicht etliche AbsolventInnen auswandern?
Aber hey, hauptsache es gibt Aufnahmetests und Studiengebühren um die Flut an medizininteressierten Menschen zu bewältigen, sowie einen schlecht bezahlten und schlecht geführten (dreijährigen) Turnus zwischen Studium und FA-Ausbildung. Und sich dann über den ÄrztInnenmangel wundern.
Verstreut
Vor einigen Wochen bin ich über die Homepage eines früheren Stufenkollegen gestolpert, mit dem ich damals das Layout für unsere Abizeitung erstellt habe.
Cyrill studiert inzwischen Grafikdesign in der schönen Hansestadt Hamburch. Auf seiner Seite stellt er einige Arbeiten aus den letzten Semestern vor, bald gibt es hoffentlich auch mehr von den versprochenen Fotos zu sehen. […]
Zu Tisch bitte! (Teil I)
Vor zwei Jahren habe ich schon einmal darüber geschrieben wie es sich anfühlt als Chirurgin selbst auf dem Tisch zu liegen. Von der Operierenden zur Operierten. Nicht dass ich meinen Kolleginnen und Kollegen Schmerzen wünsche, aber es trägt schon zu mehr Empathie bei, wenn man die andere Seite auch kennenlernt.
Nach Sprechstundentermin, Ultraschalluntersuchung und Anästhesiesprechstunde ist es endlich soweit: man tritt hungrig und etwas aufgeregt in das Krankenhaus ein. Entblättert sich komplett und hüpft in ein sexy Nachthemd und noch sexiere Stützstrümpfe. Rawr! Dann wartet man. Bis der ersehnte Anruf kommt und man im Bett liegend in den Vorbereitungsraum geschoben wird. Sind alle Krankenhauswanddecken so hässlich? Die Farbe blättert ab. Die Anästhesiepflegerin ist jung, unerfahren und nett. Die Anästhesistin kommt und stellt sich vor. Ein peripherer Zugang wird gelegt. Leider an dem Arm, der angelagert wird. Ein zweier Stich erfolgt. Das Präoxygenieren beginnt und eine Sauerstoffmaske wird mir ins Gesicht geklebt. Die Anästhesistin plaudert mit mir weiter und ich frage mich (wie beim Zahnarzt), wie ich mit dem Ding in meinem Gesicht reden soll? Ich beschränke mich auf`s Kopfnicken/schütteln und meine größte Angst in dem Moment ist folgende: Was wenn mir im Rahmen der Intubation ein Zahn ausbricht? Es folgt das Fentanyl und ich kann so gut verstehen, wie man abhängig von dem Zeug werden kann. Mir wird warm, ein wenig schwindelig und ich fühle mich wie der glücklichste Mensch auf Erden. Ich möchte noch nicht einschlafen, sondern diesen unendlich angenehmen Rausch noch weiter genießen!
