la la la … ich lauf ja gerne in Grün rum in der Klinik. Mit Kittel drüber. Ist bequem und praktisch. Leider auch verboten… “Keine Funktionskleidung außerhalb der Funktionsbereiche” … was dazu führt, dass ich immer wieder Versuche unternehme, umzustellen auf weiße Hose und T-Shirt. Die weißen Hosen hab ich mir irgendwann mal gekauft. Denn die Klinikhosen gehen GAR NICHT! Ich weiß nicht wer sich das ausgedacht hat, aber so mit einem Bund knapp oberhalb des Rippenbogens und einer Karottenform, die so eng ist dass die Füße nur unter Qualen durchpassen… selten so was Unförmiges gesehen. Also gar nicht erst bestellt damals. Eigene Hosen, nächstes Problem. Ich zieh die dann immer tapfer an und dann komm ich in den OP und zieh mir nen Kasack an und dann geh ich aus dem OP und hab noch was Dringendes und beeil mich und schlüpf nur schnell in meine anderen Schuhe… und ZAPP… bin ich wieder grüngrüngrün. Ich glaube mittlerweile hängen drei weiße Hosen von mir einsam in der OP-Umkleide. Hm. Auch so mittel. Ich muss die da mal rausbergen, aber das kommt ja auch nicht so gut, wenn man mit nem Haufen Wäsche rumschleicht. Ist schlecht für die Kompetenz. Mal sehen wie ich das anstelle. Im nächsten Dienst vielleicht?
Aber die Kleidungsgeheimnisse enden nicht beim klassischen Grün-Weiß-Konflikt. Nein! Unsere OP-Kleidung ist von verschiedenen Herstellern, das heisst es gibt hellgrüne und dunkelgrüne Exemplare. Meine Lieblingscombo ist helles Oberteil zu dunkler Hose, letztere eine Nummer größer als eigentlich nötig damit sie besser fällt und insgesamt eher der coole-Checker-Eindruck entsteht. Wenn ich dazu noch die richtigen OP-Schuhe finde (die mit den kleinen Noppen haben ein bequemeres Fußbett), am besten in rot zwecks Kontrast, dann bin ich optimal eingekleidet. Manchmal muss ich mir dann noch schnell einen Passing-by-Einlauf von meinem OA abholen, der es hasst wenn man sein Oberteil im OP nicht in die Hose steckt, aber da muss ich durch. Ich höre einfach nicht mehr hin. Hemd in Hose stecken geht gar nicht. Kann er gerne in seiner Freizeit machen, wenn er darauf besteht… Yo. Wenn ich dann noch Biogel- statt Manex-Handschuhe bekomme bin ich für alles bereit.
Zum Beispiel für meine erste LapAppendektomie gestern im Dienst. Oh, ich habe mich gefreut wie ein Schneekönig! Ich stand am Tisch und habe auf den OA gewartet, alles war gerichtet, da kommt er mit triefenden Händen aus der Waschkoje und ruft schon von Weitem: “Was stehen Sie da so gelangweilt rum? Verlangen Sie doch mal Instrumente!”
Das habe ich mir nicht zweimal sagen lassen Und es ging ganz gut. Die instrumentierende Schwester hat mich hinterher auch gelobt und gesagt, sie hätte weit Schlimmeres erwartet. Puh. Am liebsten hätte ich den kleinen Wurmfortsatz auch mit nach Hause genommen, in Bernstein gegossen und als Briefbeschwerer für meine kompetente Arzt-Korrespondenz (höhö) genutzt… ging aber nicht. Wie immer hält die Patho eisern die Hand über ihre Präperate. Spielverderber…