Sucht man in einschlägigen Fachkatalogen nach PC-Software zur homöopathischen Repertorisation, so findet man nur noch 1 Produkt: RADAR. Es kommt aus dem gleichen Verlag wie das Synthesis-Repertorium. Zugegeben, Leistungsumfang und die Handhabung der RADAR-Programme sind wirklich gut, da haben Herr R. und seine Entwickler wirklich ganze Arbeit geleistet. Was mich aber stört, genau wie im Buchbereich, ist, dass ein einzelner Anbieter sich anschickt, den gesamten Homöopathiebereich in Deutschland zu monopolisieren.
Die RADAR-Produzenten nutzen die in der PC-Welt übliche Strategie: dauernde Neuerscheinungen, jeweils mit Änderungen versehen und irgendwann auch nicht mehr abwärtskompatibel. Einen einheitlichen Standard gibt es nicht, es sei denn, ein Jeder kauft immer schön die neuste Version. Man kann ihnen diese Strategie nicht verübeln, sonst müsste man sich häufig auch an die eigene Nase packen.
Warum nur werden eigentlich in den Fachkatalogen nur noch RADAR-Programme angeboten?
Ich könnte mir gut vorstellen – das ist allerdings nur eine naheliegende Vermutung – dass der Produzent von RADAR Druck auf die Weiterverkäufer ausübt – nach dem Prinzip: “entweder meine Produkte allein, oder Du bist draußen vor”.
Eine andere Möglichkeit wäre, dass es andere Anbieter schlichtweg nicht mehr gibt oder dass sie nicht mehr in der Lage sind, den Markt mit ihren Produkten zu beliefern. Ich habe das einmal bei zwei weiteren – noch verbliebenen – Anbietern getestet, mich als BTB-Leiter zu erkennen gegeben und Programme zum Testen angefordert. Der eine Anbieter bestand auf einem persönlichen Treffen, bevor es zur Auslieferung gekommen wäre (!) und der andere sandte mir eine Testversion zu, mit der man überhaupt repertorisieren konnte.
Ich denke, die anderen Anbieter haben jahrelang geschlafen und sich auf ihren Lorbeeren ausgeruht. Die Dynamik von Radar und Synthesis hat sie schlichtweg überrollt. Mittlerweile kostet das Easy-Kent-Programm von RADAR 150 Euro während die anderen beiden Anbieter für Kent-Programme mit deutlich schlechterer Bedienbarkeit 500 bzw. 850 Euro haben wollen. Natürlich will dann keiner mehr deren Programme kaufen.
Was ist zu tun?
Nun, was kann man tun, um zu verhindern, dass letzten Endes nur noch ein Anbieter übrig bleibt, der die Homöopathen dann nur noch am Gängelband herumführt?
Hat jemand eine Idee?