Kein Mitleid

Das Schicksal der Schweinegrippe – Teil II

Es gibt Dinge in der medialen Berichterstattung, die gehen einem auf die Nerven. Panikmache, das bewusste Angstschüren und das permanente Auslutschen eines Themas (als ob es nicht genügend Stoff für Geschichten gäbe) in den Medien gehören dazu. Jetzt ereilte auch die Schweinegrippe (ich halte “Mexiko-Grippe” immer noch für die bessere Bezeichnung) das Schicksal die Tiefen des Medienabsturzes zu erforschen. So gehypt das Thema auch wurde, findet es sich momentan am Rande des öffentlichen Augenmerks wieder. Katapultiert ins Abseits. So ist das eben.

Aber ausgelöscht ist es nicht. Nein im Gegenteil: Es birgt noch das Potential erneut in die Schlagzeilen – nach ganz weit vorne – zu kommen. Wann? Wenn die Zahl der Todesopfer rapide steigt. . .

Doch jede Krise hat auch ihre Gewinner. Das stimmt! PR-Kollege Thomas Hillebrand weiß mehr und schrieb mir folgendes auf meinen Beitrag bei blog.pr-coach:

hallo frau kuchenbecker,

sehr schoen. ich werde da noch einen drauf setzen: als ich im zarten alter von 15 jahren fuer unsere tageszeitung pressefotos machen durfte, da dauerte es 1-2 tage, bis ein artikel mit meinem foto in der zeitung war.auch weil ich die fotos erst in der dunkelkammer entwickeln musste. bis ein thema dann die welt umkreiste, dauerte es manchmal tage oder wochen. manche themen versickerten auch in anderen laendern , weil sie dort nicht interessant waren.
agenda-setting steckte noch in den kinderschuhen. und wenn ein thema gesetzt war, dann beherschte es laenger zeit die seiten der zeitung.

heute haben wir dank twitter & co die situation, dass eine nachricht um die welt kreist, noch waehrend sie passiert. live-journalismus. wobei man die frage stellen kann, ob das noch etwas mit journalismus zu tun hat und nicht in die kategorie spannertum faellt.

ok. viel drum herum geschrieben.

nun meine provokante frage: wann wird es moeglich sein, dass wir eine nachricht verbreiten, noch bevor das ereignis eingetreten ist ??
dann ueberholen sich die top-nachrichten selbst und werden noch kurzlebiger, als jetzt bei der schweinegrippe.

meine persoenliche meinung zur schweinegrippe: die pr-abteilungen der hersteller von tamiflor haben erstklassige arbeit geleistet. ich verneige mich mit respekt. und das mit einem uralten thema: schuere die angst der leute um ihr leben und die
sache verbreitet sich wie ein lauffeuer.

gruss
Thomas Hillebrand

Posted in Gesundheit & PR Tagged: Berichterstattung, Gesundheit!, Hillebrand, Kommunikation, Kuchenbecker, Live-Journalismus, Medien, MedPR, Mexiko-Grippe, PR, Schlagzeilen, Schweinegrippe, Virus

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