Sehen wir einmal ab von der leicht abführenden Wirkung der Leinsamen (durch die Schleimstoffe), werden die positiven von Lein durch den Gehalt an Omega 3 – Fettsäuren bestimmt. Im Vergleich zu anderen pflanzlichen Ölen verfügt Leinöl über den höchsten Anteil an essentiellen Fettsäuren (=Omega 3 – Fettsäuren):
- Leinöl = 49 % Omega 3 – Fettsäuren
- Hanföl = 20 %
- Rapsöl = 10 %
- Olivenöl = 1 %
- Sonnenblumenöl = 0,5 %.
Weitere wichtige Lieferanten von essentiellen Fettsäuren sind Öle von Seefischen wie Makrele, Sardine, Lachs, Heilbutt usw.
Omega 3 – Fettsäuren verbessern die Sauerstoffversorgung der Körperzellen, wirken gegen Krebs, schützen vor Infektionen und aggressiven Radikalen. Sie helfen, den Cholesterinspiegel zu senken und schützen somit vor Herz- Kreislauferkrankungen. Gerade die antisklerotische Wirkung wird in der Werbung oft angepriesen, steht aber auch außer Zweifel.
Jetzt haben neuste Untersuchungen gezeigt, dass es bei der gefäßprotektiven Wirkung aber auch Grenzen gibt. Bei Patienten, die an schwerer koronarer Herzerkrankung leiden und medikamentös gut eingestellt sind, wirken Omega 3 – Fettsäuren nicht noch zusätzlich positiv. Die medikamentöse Einstellung besteht aus mehreren Faktoren:
– Betablocker
– blutdrucksenkende Mittel
– Acetysalizylsäure zur Blutverdünnung und
– Statine zur Cholesterinsenkung.
Häufig werden von den Patienten noch zusätzlich Tabletten mit einem hohen Anteil an Omega 3 – Fettsäuren genommen in dem Glauben, zusätzlich noch etwas Gutes für die Gefäße zu tun. Diese Maßnahme bleibt aber dann wirkungslos, wenn die oben beschriebene “leitliniengerechte” medikamentöse Therapie eingeleitet wurde.
Ergebnisse der Doppelblindstudie von Prof. Jochen Senges, Klinikum Ludwigshafen, entnommen aus www.medizin-online.de, Springer-Verlag
Omega 3- Fettsäuren, Wirkungen und Grenzen