Unerlaubte Werbung für Klära in Österreich

Die Gratiszeitung Heute macht in Österreich verbotene Werbung für das neue Kontrazeptivum “Qlaira®”, ausgespochen “Klära”, von Bayer. In einem Beitrag in der gestrigen Ausgabe wurde die Pille nicht nur entgegen dem Arzneimittelgesetz angepriesen, sondern es wurde auch eine nicht mit der Indikation gedeckte Wirkung “auf das Wohlbefinden” versprochen.

Eine Pille, wie es sie noch nie gab
Zuverlässige Verhütung, dazu günstige Effekte auf das Wohlbefinden – das bietet die neue Antibaby-Pille Qlaira von Bayer (Bild). Angepasst an den natürlichen Zyklus der Frau wirkt in ihr das gleiche Östrogen, das im Körper bereits auf natürlicher Weise vorkommt.

Darunter eine Anzeige für Canesten®, der Salbe gegen Pilze von Bayer, wie schon bei dem positiven Artikel in der “BILD der Frau” im März.

Die Schleichwerbung in der vollständig durch Werbeanzeigen finanzierten Zeitung kommt nicht von ungefähr: Im Gegensatz zu normalen Kaufzeitungen hat “Heute” in der Zielgruppe der jungen Leser unter 30 Jahren die höchste Reichweite – 39% täglich. Genau die Zielgruppe, die Bayer für Klära bearbeitet.

Freiwillig

Altbau am Bahnübergang. Ein heruntergekommenes Mietshaus. Schäbige Briefkästen, klapperige Türklingeln, nicht alle lesbar. Ein muffiger, dunkler Flur. Der Arzt wundert sich manchmal, wie schäbig man in dieser Stadt wohnen kann.

Im Treppenhaus schreit ihm eine Männerstimme entgegen. Wütend, aufgeregt: “Bleiben Sie, wo Sie sind. Sie brauchen nicht raufzukommen. Wir brauchen keinen Arzt. Weg mit Ihnen!” Mal sehen, ob ALLE dieser Meinung sind, dort oben. Dritter Stock, große Altbauwohnung, unaufgeräumt, vernebelt, rauchverhangen. Im Wohnzimmer hat sich die Ehefrau verschanzt mit den drei kleinen Kindern. Sie raucht. Der Größte zeigt mir seinen Gameboy. Die Eltern des Patienten sind in der Küche. Er, um den es geht, Vater der Kinder, Sohn der Eltern, der den Arzt so freundlich begrüßte, tobt durch den Flur. Fremdanamnese: Er habe viel gekifft und sei viel rumgezogen die letzten Tage. Immer verworrener und aggressiver geworden. Frau und Kinder bedroht. Sich selbst bedroht. Und, ja, er sei auch schon mal wegen einer Psychose in … gewesen.

Der Arzt lädt den Patienten auf eine Zigarette ein. Der Gesprächsversuch mündet bald in wütenden Schuldzuweisungen zwischen den Familienmitgliedern. Lauter Streit, noch mehr Rauch. Die armen Kinder. In die Psychiatrie? Nie wieder! Nicht freiwillig. Vergiss es! Er läuft weg. Die Frau flüstert: “Jetzt holt er die Messer”. Doch er hat nur Tabak geholt. Der Arzt gibt ihm zwei Möglichkeiten: Zwangseinweisung oder Freiwilligkeit. Nein, andere Möglichkeiten gibt es nicht. Entweder oder. Zwangseinweisung käme jetzt allerdings völlig unpassend. Dauert ewig. Draussen warten die nächsten Patienten. Und hier geht das schon seit 20 Minuten nicht voran. Schonmal RTW mit Blaulicht rufen. Klare Ansage. Kompromisslos. Wille gegen Wille.

Langsam lichtet sich der Nebel. Die Situation entwirrt sich. Nimmt eine Richtung an: Freiwillig in die Psychiatrie, der Familie zuliebe. Bitte! Kein Gestreite, keine Schuldzuweisungen, kein Geschrei mehr. Als der RTW unten vorfährt packt er seinen Tabak ein und folgt dem Arzt die Treppe runter.

Freiwillig.

Guttenberg & US-Krankenversicherte

Opel, GM und die Bundesregierung – ein Trauerspiel, aber kein Thema für ein Blog über Gesundheitsthemen? Die Bundesregierung hat sich beim eigentlichen Eigentümer von GM, der US-Regierung, die die Fäden in der Hand hält, eine blutige Nase geholt. Neben den USA und Kanada, die nach einem Konkurs 72% von GM kontrollieren würden, wäre der gewerkschaftliche “GM retiree health trust” mit 17,5% und Optionen auf bis zu 20% grösster Anteilseigner.

Der Fonds ist Teil einer Vereinbarung von 2007, mit der GM die drückenden Krankenversicherungszusagen an ihre Pensionäre aus der Bilanz bringen wollte. Der Fonds ist aber selbst ein Fall für den Arzt: Von den zugesagten 35 Milliarden Dollar ist nur ein Teil bisher in den Fonds geflossen und der Wert der Anteile hat sich durch die Krise auf 10 Milliarden um ein Drittel reduziert. Zu wenig, um die Krankenversicherung für die ausgeschiedenen Mitarbeiter weiter zu garantieren.

An GM hängt die Krankenversicherung von einer Million Mitarbeitern, Pensionären und ihren Angehörigen. Harte Einschnitte bei den Leistungen drohen, aber ein Konkurs wäre für sie die bessere Option, als ein Verkauf oder gar Verschleudern der Juwelen, wie GM Europe.

Patienten anschreiben – was darf man noch?

Die Neufassung des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) hat offenbar bei vielen Ärzten für Unsicherheit gesorgt. Viele Fragen erreichen uns, was denn nun noch erlaubt sei. Darf ich Patienten noch per Brief auf Vorsorgetermine oder einen “Tag der offenen Tür” hinweisen? Und wie ist es, wenn ich per Telefon oder E-Mail Kontakt aufnehmen will? […]

Suchbegriffe – jetzt wirds ernst

Ich kann einfach nicht anders. Ich muss die Suchmaschinen-Leckerlies erneut auf den Tisch bringen. Was tippen Menschen mit ihren Fingern in die Suchmaschine ein, um auf Monsterdoc zu gelangen?
der bergdoktor download: steht hier nicht zur Verfügung
gründe arzt heiraten: gibt es sicherlich. Tipp: mal eine Arztfrau (nicht Spielerfrau!) fragen
Wenn Ärzte sich in ihre Patienten verlieben: ist […]

Post from: Monsterdoc

Cholesterin: FOCUS berichtet wie geschmiert

Mitten im Text erscheint eine ganzseitige Anzeige für eine bestimme Margarine. Genau diese Margarine wird zwei Seiten weiter im redaktionellen Text zum Verzehr empfohlen. Der Autor bestreitet einen Zusammenhang und schreibt auf die Fragen der Redaktion: „Produktnamen nenne ich in meinen Artikeln immer dann, wenn dies zum besseren Verständnis führt und den Servicecharakter der Geschichte erhöht.“
[…]
Aber wie neutral informiert der Artikel tatsächlich zu „Cholesterin“? Ein wichtiger Experte für den Focus-Autor, um seine These vom „gefährlichen“ Cholesterin zu untermauern, gehört zur sogenannten „Lipid-Liga“. Dieser Verein mit Sitz in einem Münchener Vorort will zu Fettstoffwechselerkrankungen informieren, ganz neutral, rein gesundheitlich. Doch die Liste der Förderer und Geldgeber, einsehbar im Internet, verwundert: Neben Namen aus der Pharmaindustrie steht der Hersteller der im Focus beworbenen Margarine.

Ein höchst sehenswerter Beitrag der WDR-Sendung “Servicezeit: Gesundheit” über die Focus-Titelgeschichte “Tödliches Blutfett – Cholesterin”, die Interessenkonflikte des Autors Jochen Niehaus und seiner Ansprechpartner sowie das Geschäftsmodell des auf dem journalistischen Niveau von Hausfrauenillustrierten und kostenlosen Fernsehbeilagen angelangten Burda-Blättchens.

Suppen

Gemüsesuppe
Gemüsesuppen sind oft die Basis für andere Gerichte, etwa als Gemüsebrühe. Hier ein Basisrezept, dass Sie von den Mengen und Zutaten auch leicht abwandeln können.Dieses Rezept stelle ich in größeren Mengen her und ist ausnahmsweise für vier Personen.
Zutaten:
2 mittelgroße Möhren
1 Stück Sellerie
1 Kohlrabi
1 große Zwiebel
1-2 Lauch
1-2 Zucchini
1 Knoblauchzehe,
10 Stängel Petersilie
je 1/2 TL Majoran, Thymian, Basilikum,
Pfeffer, […]

Frühjahrsputz bei Merz (II) (Update)

Frau Weinhold, ich merke, wir verstehen uns.

Vorher:

Nachher (http://alzheimerinfo.de):

(Teil 1)

Update: Zu früh gefreut. Merz wirbt auch nach dem Ende der Wartungsarbeiten auf zahlreichen Unterseiten von “alzheimerinfo.de” sowie auf “memantine.com” ohne Zugangsbeschränkung für das verschreibungspflichtige Medikament “Memantine” und ignoriert damit weiterhin das Heilmittelwerbegesetz.