Scheitern – wie schlimm es in unserem Leben im Moment auch aussehen mag – können wir aus meiner Sicht nicht wirklich. Deshalb spreche ich auch nicht gerne von Fehlern, Versagen und Irrtümern, sondern lieber von Spiegeln und Feedbackimpulsen. Sprache ist für mich ein Instrument des Denkens, und so denke ich lieber in Energieworten statt in Defizitworten. Ich vergleiche das Leben immer gerne mit einem kunstvoll gewebten, orientalischen Teppich mit hellen und dunklen Farben. Auf der Rückseite sieht man nur Stückwerk, gewebte Fäden von unten, verworren, ungeordnet, chaotisch, strukturlos, unruhig. Auf der Vorderseite erblicken wir dunkle und helle Farben in heiterer Harmonie, ornamentale, sinnlich bunte Lebendigkeit und Ruhe gleichermassen, ein Zentrum, den goldenen Schnitt. Jeder Lebensteppich ist einmalig und unvergleichlich schön. Dunkle und helle Farben, Trauriges und Fröhliches, Freude und Leid. – alles zu seiner Zeit und zu seinem Sinn. Die Vorderseite unseres Teppichs, das Lied unserer persönlichen Biographie, lässt sich oft nur im Rückblick erkennen. Für Erfreuliches können wir im nachhinein umso dankbarer sein. Und reifen konnten wir vor allem durch Not und Schwierigkeiten. So betrachtet ist das Gefühl des Scheiterns lediglich ein Blick auf die Rückseite unseres Teppichs. Mit Vertrauen in die Intelligenz des Universum sind wir Mitweber und Mitweberinnen der Vorderseite. Was fällt Ihnen spontan zum Teppich des Lebens ein?
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Alles ist verbunden –
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2012 muss Timothy Cavendish, ein mässig erfolgreicher, alter Verleger untertauchen, weil er seine Schulden bei sehr Zwielichten Gestalten nicht bezahlen kann. Sein Bruder bringt ihn an einem “sicheren Ort” unter, der sich am nächsten Tag als geschlossenes Pflegeheim herausstellt. Zusammen mit anderen abgeschobenen Insassen plant er den Ausbruch.
2144 Neo Seoul. Somni-451 ist ein weiblicher Klon, der nur dazu erschaffen wurde in einem Fast Food Restaurant zu arbeiten. Tagein tagaus dasselbe – mit der Zukunft nach einem Jahr Arbeit “aufzusteigen”- Ein anderer Klon zeigt ihr, dass es da draussen mehr gäbe – wird aber eliminiert. Sie wird von einem Revolutionär gerettet, einer Organisation die zeigen will, dass auch Klone Menschen sind.
Ferne Zukunft: Zachry lebt in einer sehr einfachen Gemeinschaft auf Hawaii, Jahrhunderte nach dem Untergang Neo Seouls. Merowyn, die Mitglied einer weit fortgeschritteneren Gruppe ist – besucht sie. Sie braucht Zachrys Hilfe um in eine unzugängliche Gegend in den Bergen zu gelangen … um um Hilfe zu rufen.
…
immer wieder staunt man, weil Zusammenhänge auftauchen. Kleine Dinge. Grosses, dass es “Geschichte” ist. Die Geschichten werden auch nicht nacheinander erzählt, sondern gleichzeitig. Und selbst dann ist es nicht immer chronologisch. Trotzdem bleibt der Spannungsbogen erhalten.
Dann die Figuren selber: die Schauspieler haben mehr als eine Rolle. Dieselben tauchen immer wieder auf. Sie wechseln das Alter, die Rasse und sogar das Geschlecht. Es ist nicht so, dass das “wiedergeborene Seelen” sind (oder nicht so, dass man merkt, dass das so sein soll).
Alles in allem ist es sehr schwer, diesen Film zu beschreiben. Man sollte denken, da wollte jemand zu viel aufs Mal, die Kombination ist zu überwältigend (und ich bin sicher, dass es ein Film ist, den man vor Jahren so nicht hätte zeigen können deshalb).
Aber: Er ist GUT! Er ist so gut, dass ich ihn wieder schauen will – um mehr zu sehen, Details zu erkennen, Zusammenhänge zu finden.
Empfehlung: ***** unbedingt!
– Aber: das ist kein Film, um ihn zu schauen, wie mein Kuschelbär das oft macht: so nebenbei und dabei womöglich noch einschlafend. Der braucht mehr an Aufmerksamkeit.
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